Wissenschaftsbotschafter

„Für die Forschung muss man kein Genie sein“

Polaschek mit Medizinerin Jagoda Pokryszka, Lehrerin Judith Freytag und Holzforscher Johannes Konnerth (v. l.)
Polaschek mit Medizinerin Jagoda Pokryszka, Lehrerin Judith Freytag und Holzforscher Johannes Konnerth (v. l.)Martin Juen
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Um gegen die Wissenschaftsfeindlichkeit vorzugehen, sind seit vergangenem Semester knapp 370 Forscher an den Schulen unterwegs, die von ihrer Arbeit berichten. Im Herbst soll das Projekt weiter wachsen.

Manche ihrer Schüler kennen so etwas wie Wissenschaft nur aus der Serie „The Big Bang Theory“. Andere haben den Plan, selbst einmal Nobelpreisgewinnerinnen zu werden. Judith Freytag unterrichtet Physik, Geografie und Wirtschaftskunde am Gymnasium Erlgasse im 12. Wiener Gemeindebezirk. Eine ihrer Stunden fand im vergangenen Schuljahr am Freitagnachmittag statt – einer Zeit, in denen viele Schüler sich gedanklich schon lieber den Plänen für das Wochenende widmen.

Um hier nachzuhelfen, hat Freytag im letzten Semester Jo­hannes Konnerth in ihren Unterricht eingeladen. Er ist Professor am Institut für Holztechnologie und Nachwachsende Rohstoffe der Universität für Bodenkultur in Wien. Und er ist einer von rund 370 Wissenschaftsbotschaftern. Seit vergangenem Semester besuchen sie österreichweit ehrenamtlich Schulen, um mit den Kindern und Jugendlichen über ihre spezifischen Forschungsschwerpunkte, aber auch die Arbeit von Wissenschaftlern zu sprechen.

Bei der Initiative geht es aber um mehr als bloße Abwechslung im Klassenzimmer. Dass es die Wissenschaftsbotschafter überhaupt gibt, ist eine Konsequenz der Coronazeit. Während der Pandemiejahre zeigte sich die Wissenschaftsskepsis in Teilen der Gesellschaft deutlich. Alarmierend waren 2021 auch die Ergebnisse einer EU-weiten Umfrage, laut der ganze 30 Prozent der Österreicher der Wissenschaft kaum vertrauen.

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