Serie „Reden wir über Bildung“

„Wenn beide berufstätig sind, ist niemand mehr da“

FPÖ-Abgeordnete Rosa Ecker (rechts) und Natascha Taslimi, Expertin für Elementarpädagogik.
FPÖ-Abgeordnete Rosa Ecker (rechts) und Natascha Taslimi, Expertin für Elementarpädagogik.Clemens Fabry
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Rosa Ecker (FPÖ) wünscht sich Abgeltung für jene, die ihre Kinder zu Hause betreuen. Natascha Taslimi (Nebö) will hingegen flexiblere Betreuungsangebote – auch am Land.

Die Presse: Was ist das aktuell größte Problem im elementaren Bereich?

Rosa Ecker: Aus Sicht der Gemeinden ist es die Personalfrage. Es bewirbt sich teilweise niemand mehr für ausgeschriebene Stellen. Das liegt auch daran, dass sich alles akademisiert. Wir verlieren dadurch sehr viele wertvolle Menschen. Es gibt im Kindergarten und in der Krabbelgruppe Tätigkeiten, für die ich keine Matura brauche. Das finde ich schade, weil wir damit sozial geeignete Personen verlieren.

Ist die Akademisierung schuld am Personalmangel?

Natascha Taslimi: Nein. An welchen Schrauben man drehen müsste, haben wir in einer Broschüre zusammengefasst, die würde ich Ihnen gern mitgeben, Frau Ecker (reicht einen Folder über den Tisch). Die Akademisierung gibt es noch viel zu kurz, der Lehrgang an der FH hat erst vor zehn Jahren begonnen, an der Pädagogischen Hochschule 2018 mit dem Bachelorstudium. Die, die das studieren, bleiben zudem im Berufsfeld. Denn sie haben die nötige Ausbildung, um mit den enorm ansteigenden Verhaltensauffälligkeiten zurande zu kommen. Aber Sie haben recht, Frau Ecker, wir brauchen auch pädagogische Assistenz. Warum wir viele verlieren, liegt an den Arbeitsbedingungen. Ecker: Ich glaube, dass wir schon vorher viele verlieren, weil ab der Matura eine Entwicklung stattfindet und die Absolventinnen der Bafep (Bildungsanstalt für Elementarpädagogik, Anm.) in ein anderes Feld wechseln.

Die Arbeitsbedingungen sind also gar nicht der Auslöser?

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