Briefwechsel

Max Reinhardt und Helene Thimig: Wie im Exil ihre Liebe zerbrach

Schrieben einander über Hitlers „private Schlieferl-Seele“, amerikanische Fantasielosigkeit und abgeschaffte Mehlspeisen: Max Reinhardt und Helene Thimig, hier noch gemeinsam 1935 in London, Paddington Station.
Schrieben einander über Hitlers „private Schlieferl-Seele“, amerikanische Fantasielosigkeit und abgeschaffte Mehlspeisen: Max Reinhardt und Helene Thimig, hier noch gemeinsam 1935 in London, Paddington Station.imago stock&people
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Der Theatermacher und Salzburger Festspielgründer Max Reinhardt und seine Frau, die Schauspielerin Helene Thimig, verloren einander Briefe schreibend in Amerika: Protokoll eines mehrschichtigen Unglücks.

Briefe, von Kalifornien nach New York und vice versa: Wer mit der Biografie des Regisseurs und Salzburger Festspielgründers Max Reinhardt vertraut ist, wird diesen Band mit Gewinn lesen. Doch Achtung! Schon Ehefrau und Briefpartnerin Helene Thimig warf ihm an den Kopf: „Es ist unglaublich, was für Gewichte Du auf einen legen kannst mit einer Depression“. Sie lebte an der West-, er an der Ostküste. Die Korrespondenz liest sich wie das Protokoll eines mehrschichtigen Unglücks. Es fehlte an Geld. Der Schmerz über die Enteignung von Schloss Leopoldskron traf Reinhardt tief, war es doch er gewesen, der den „Ruhm dieser Stadt mit den Festspielen erneuert“ hatte. Jeden Tag kämpfte Reinhardt darum, wieder Theater zu machen, wie er es in Europa verstanden hatte, den Fokus auf Schönheit und sinnliche Lebensfreude. Aber über seinem großen europäischen Welttheater war der Schlussvorhang gefallen.

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