Der Zug fährt in die falsche Richtung: Der Konsum an Naturraum steigt – wenige Wochen nachdem der Beschluss einer Bodenstrategie im Landwirtschaftsministerium gescheitert ist.
„Das „Mini-Dubai“ ist nur die Spitze eines Eisberg“, meint Simon Pories – in Anspielung an den Umwidmungs- und Bauskandal in der niederösterreichischen Gemeinde Grafenwörth. Pories ist der Bodenschutzsprecher des World Wide Fund for Nature (WWF). Die Organisation hat nach eigenen Angaben anhand die Daten des Amtes für Eich- und Vermessungswesen ausgewertet und legt nun eine Berechnung vor, wonach der Verbrauch an Naturraum gestiegen ist – und zwar deutlich: von durchschnittlich 11,3 Hektar täglich auf durchschnittlich 12 ha.
Diese Steigerung um gut sechs Prozent sei das „Fünffache des Nachhaltigkeitszieles des Bundes“ – dieses wurde im Regierungsprogramm verankert; nicht zum ersten Mal. Das Streben, den Flächenverbrauch auf einen täglichen Durchschnitt von 2,5 ha zu senken, ist ein Begleiter der Bundespolitik seit den frühen 2000er Jahren, seit Schwarz-Blau.