Flughafen Wien wieder auf der Erfolgsspur

Die Presse
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Nach dem abschreibungsbedingtem Ergebniseinbruch von 2011 liegt der Nettogewinn 2012 bei 71,9 Mio. Euro. Die Dividende wird leicht angehoben.

Der Flughafen Wien hat 2012 den abschreibungsbedingten Ergebniseinbruch vom Jahr davor praktisch wieder wettgemacht. Die Dividende für 2012 wird geringfügig angehoben, von einem Euro 2011 auf 1,05 Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr. Das kündigte der börsenotierte Airport Mittwoch früh an. Am Vormittag wird der Vorstand den Geschäftsgang erläutern und auch neue Immobilieninvestitionsprojekte am Flughafen Wien-Schwechat vorstellen.

Für 2012 werden deutliche Verbesserungen bei allen relevanten Kennzahlen gemeldet. Der Umsatz der Flughafen-Gruppe stieg um 4,4 Prozent auf 607,4 Millionen Euro, das Betriebsergebnis (Ebit) war mit 108,0 Millionen Euro gut 60 Prozent höher.

Optimistischer Ausblick

2011 hatten Sonder-Abschreibungen und Wertberichtigungen von 90 Millionen Euro auf dem Ergebnis gelastet. Solche teuren Einmaleffekte fielen 2012 weg. Somit stieg das Konzernergebnis nach Minderheiten (Nettogewinn) auf 71,9 Millionen Euro, das war ein Plus von 127,5 Prozent. Damit wurde fast wieder am Ergebnis früherer Jahre angeschlossen.

Die Nettoverschuldung wurde binnen Jahresfrist von 751,7 Millionen Euro auf 719,6 Millionen Euro reduziert.

Trotz der konjunkturellen Unsicherheiten beurteilt der Vorstand die Geschäftsaussichten für 2013 grundsätzlich optimistisch. Demnach werde ein Anstieg der Umsatzerlöse auf über 625 Millionen Euro erwartet. Das Nettoergebnis sollte "jedenfalls über 65 Millionen Euro liegen".

Dritte Piste möglicherweise verzögert

Was den Bau der dritten Piste in Schwechat betrifft, schließt der Vorstand des Flughafens schließt nicht aus, dass sich der Bau um ein bis zwei Jahre verzögern könnte.

Die zeitliche Entwicklung "ist nicht in unserer Hand", sagten die Airport-Vorstände Günther Ofner und Julian Jäger bei der Jahrespressekonferenz in Wien. Der Umweltsenat hört Ende 2013 mit seiner Tätigkeit auf. Sollte der Senat in dem Berufungsverfahren bis dahin nicht rechtskräftig über den erstinstanzlichen Genehmigungsbescheid entschieden haben, drohten Verzögerungen. Dann nämlich müssten sich die neuen Verwaltungsgerichte neu befassen, allenfalls Ergänzungsgutachten einholen.

Fällt der Entscheid noch vor Jahresende, werde man unmittelbar in alle Detailarbeiten gehen, sagte Jäger. Gebaut würde freilich nur, wenn es wirtschaftlich ist, ergänzte er. Frühestmöglicher Zeitpunkt der Eröffnung wäre das Jahr 2021.

"Wenn der Umweltsenat heuer nicht mehr entscheidet, wird es 12 bis 24 Monate länger dauern, um einen rechtskräftigen Bescheid zu kriegen", befürchtet Ofner. Eine ursprünglich für Ende 2012 geplante Kostenschätzung musste von der Flughafen Wien AG schon auf 2013 verschoben werden.

(APA)

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