Donaukanal-Lokale: Neues im Norden

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Der Uferabschnitt im Alsergrund holt auf: Die „Grelle Forelle“ baut ihren Freiluftauftritt aus, „Das Werk“ will sich als Künstlertreff etablieren. Aber auch im alten Grätzel kommt etwas dazu: ein Strandbad.

Wien. Dass es höchste Zeit für den Frühling ist – egal, wie hartnäckig sich der Winter derzeit noch halten mag –, erkennt man im Wiener Stadtbild verlässlich daran, dass der Donaukanal aus seiner Winterpause erwacht. Seit wenigen Tagen legt der Twin City Liner vom Schwedenplatz wieder Richtung Bratislava ab. Und auf Höhe Urania eröffnet traditionell die „Strandbar Herrmann“ die Draußen-sitz-Saison am Kanal. Ob der Schneedecke wurde hier der Start zwar von diesem Wochenende auf kommendes verschoben, „dieser Termin ist jetzt aber fix“, sagt Betreiber Rudi Konar. „Wir sind optimistisch, dass es bis dahin schön wird.“

Wenn der Frühling dann da ist, werden auch die nicht unspannenden Neuerungen am Donaukanal ersichtlich. Das vielleicht bemerkenswerteste Novum: Der Donaukanal wird in diesem Jahr auch weiter flussaufwärts belebt. Die zwischen Salztorbrücke und Urania angesiedelte Lokalszene im ersten (Flex, Badeschiff, Motto am Fluss, Strandbar) und zweiten Bezirk (Tel Aviv Beach, Adria) bekommt im neunten Bezirk Zuwachs. So geht die „Grelle Forelle“ (U-Bahn-Station Spittelau) in ihre erste Freiluftsaison. Vermutlich ab Mitte Mai wird die 1000-m2-Terrasse eröffnet. Punkten will man mit einer „urbanen, verrückten Speisekarte“ (was auch immer das heißt – der Name des Kochs wird noch nicht verraten) sowie mit Eis, Barbetrieb und, als verbindendes Element zu den Clubnächten, einer DJ-Line. Zielgruppe: vorbeifahrende Radfahrer und Familien. Pop-up-Designmärkte sollen Kreative anlocken.

Die Grelle Forelle wird also breiter – und bekommt neue Nachbarn: Der Kulturverein „Das Werk“ hat seinen alten Standort im 16.Bezirk aufgegeben, sich quasi direkt nebenan in die Stadtbahnbögen eingemietet und seit wenigen Wochen als (elektrolastiger) Club geöffnet. Der Zulauf sei sehr gut, sagt Ko-Betreiber Benjamin Hötzendorfer. Ziel sei es, neben den Club-Nächten am Donaukanal ein Kunst- und Kulturzentrum zu entwickeln – mit Konzerten, Lesungen, Theater und Vernissagen. Die Ideen klingen z.T. spektakulär: So möchte „Das Werk“ Künstler, die auf Hausbooten arbeiten, direkt vor dem Lokal anlegen lassen, um auf dem Boot ihre Werke zu präsentieren. Machbarkeitsstudie und nautisches Gutachten hat man schon, realisiert wird diese Idee aber frühestens im nächsten Jahr.

Überdimensionale Liegestühle

Ein paar hundert Meter flussabwärts begibt sich die Summerstage ab 19.April in den Sommermodus. Ab 6.Mai ist das gesamte Areal geöffnet, hier setzt man auch wieder auf Open-Air-Kochkurse und, heuer neu, auf kostenlose Nachhilfestunden für Kinder (in Kooperation mit den Volkshochschulen). Auf dem Badeschiff eröffnet die Freiluft- und Badesaison am 30.April, und ab Mitte April beginnen die Aufbauarbeiten für ein neues „Strandbad“ inklusive Duschen und Umkleidekabinen. Von hier wird man über eine neue Brücke direkt Zugang zum Pool des Badeschiffs haben. Das Badeschiffrestaurant „Holy Moly“ wird indessen die Gäste mit einer Neuinterpretation des klassischen „Badebuffets“ versorgen, wie Betreiber Gerold Ecker ankündigt. Optische Veränderungen gibt es auch in der Herrmann-Strandbar. Die Liegestühle sind heuer blau, zudem wird es auch überdimensionale Liegestühle sowie Hängematten geben.

Da die Herrmann-Klientel gern auch mit Kindern (der viele Sand!) kommt, verwandelt sich das DJ-House samstags zur Kasperlbühne. Um elf Uhr tritt der Praterkasperl auf, während die Eltern brunchen. Immer noch nichts getan hat sich beim im Vorjahr ausgebrannten „Buho Verde“-Schiff. Über die Nachnutzung wurde nicht entschieden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.03.2013)

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