1. April 2013: Vatikan kündigt Euro, Sarkozy wandert aus

Former French President Sarkozy attends the Paris Saint-Germain French Ligue 1 soccer match against Montpellier at the Parc des Princes Stadium in Paris
Former French President Sarkozy attends the Paris Saint-Germain French Ligue 1 soccer match against Montpellier at the Parc des Princes Stadium in ParisREUTERS
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Am 1. April wurden traditionell auch Falschmeldungen verbreitet. Aber nicht alle Kuriositäten waren unwahr: 300 Zirkusflöhe erfroren wirklich.

Der Vatikan verlässt die Eurozone, der französische Expräsident Nicolas Sarkozy wandert mit Gattin Carla Bruni aus Steuergründen nach Belgien aus, Berlin bewirbt sich um die Olympischen Winterspiele 2022. Zum 1. April ist nicht jede Geschichte wahr, die kursiert - Vorsicht Aprilscherz! Aber auch nicht alles, was bizarr klingt, ist frei erfunden.

Der Vatikan wolle den Euro kündigen, schrieb ein Scherzbold unter Berufung auf Radio Vatikan in einer Email. Stattdessen strebe der Kirchenstaat eine Währungsunion mit der Schweiz an, vermuteten Experten dieser Meldung zufolge. Das Gerücht zum Umzug der Eheleute Sarkozy stammte vom belgischen Rundfunk. Der Expräsident habe bereits ein Luxusappartement in Brüssel gekauft und plane bereits den Umzug, meldete ein Radiosender unter Berufung auf anonyme Quellen.

Bierpipeline für dänische Ferienhäuser

Für Dänemark meldete angeblich die dänische Tourismuszentrale VisitDenmark Pläne, Ferienhäuser auf der Insel Fano per Bierpipeline direkt an eine dänische Brauerei anzuschließen. Das Pilotprojekt solle ab 2014 dafür sorgen, dass deutsche Touristen nicht mehr ihr eigenes Bier mitbringen, sondern einheimische Produkte schätzen lernten.

Passend zum schneereichen Wetter schrieb die IHK Berlin in einer Meldung, Berlin bewerbe sich um die Austragung der Olympischen Winterspiele 2022. Wegen Schneesicherheit bis in den April hinein sei die Hauptstadtregion flexibel bei der Terminfestlegung. Ähnlich wie die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar wäre damit Abwechslung garantiert und den Klimazonen ein Schnippchen geschlagen.

Aus Thüringen schrieb die FDP-Pressestelle, die EU wolle dort alle Umweltzonen für Pkw aufheben - wegen der hohen Grillaktivitäten in dem Freistaat. Demnach zeigen Messdaten, dass die Feinstaubzonen in Thüringen während der Grillsaison von Frühjahr bis Spätherbst nutzlos seien. Um das Problem in den Griff zu kriegen, erwäge die EU in Thüringen spezielle Grillumweltzonen einzurichten.

Gegen den Fleischkonsum der Bundesbürger wolle PETA Deutschland eine bestimmte Zeckenart flächendeckend einführen, berichtete die Tierrechtsorganisation in einem anderen Scherz. Der Biss der Amerikanischen Zecke löse eine lebenslange Allergie gegen Fleisch aus, etwa in Form von Hautausschlag. So wolle PETA Menschen aktiv helfen, sich für die gesunde vegane Lebensweise zu entscheiden, wurde ein Vertreter der Organisation zitiert.

Das Ende von Youtube

Der Konzern Google kündigte das Ende von YouTube an, weil der Dienst seine Aufgabe erfüllt habe - es sei nur ein mehrjähriger Video-Wettbewerb gewesen. Jetzt habe man genug Material, um am 1. April endlich den Sieger zu küren und die Website dichtzumachen, hieß es in einem Blogeintrag (mehr dazu).

Aber nicht alles, was nach Aprilscherz klingt, ist erfunden: Die Meldung über 300 in der eisigen Eifel erfrorenen Flöhe, die in einem Flohzirkus auftreten sollten, erwies sich als echt, wie nicht zuletzt mit Hilfe eines Parasitologen geklärt wurde: Der Düsseldorfer Experte Prof. Heinz Mehlhorn bestätigte nicht nur, dass Flöhe tatsächlich empfindlich auf einen Temperatursturz reagieren. Er brachte dem Zirkusdirektor als Ersatz etwa 50 Tierchen und rettete so die geplante Vorstellung.

(APA/dpaq)

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