Innerhalb von drei Tagen will der insolvente Elektrohändler das Sortiment in den 53 zu schließenden Filialen abverkaufen.
Bei der insolventen Elektrokette Niedermeyer geht es nun Schlag auf Schlag. Schon am Donnerstag beginnt der Abverkauf in jenen 53 Filialen in ganz Österreich, die geschlossen werden. Letzter Verkaufstag für diese Filialen sei der kommende Samstag, sagte Niedermeyer-Sprecher Christian Rothmüller zur APA. Eine Liste der betroffenen Geschäfte hat das Unternehmen unter http://www.niedermeyer.at/sanierung/ veröffentlicht.
Die Homepage ist seit dem Bekanntwerden dieser Schließungsliste jedoch nicht mehr erreichbar. Das Unternehmen veröffentlichte heute die Liste jener Filialen, die nur noch bis Samstag (6. April) offen haben. Kunden winken ab morgen Rabatte bis zu 50 Prozent. Reparaturen oder Fotobearbeitungen werden ab 8. April von den verbliebenen 45 Geschäften übernommen, beruhigt Niedermeyer.
Filialschließungen nach Bundesländern
Bundesland | Filialen gesamt | Filialschließungen |
Wien | 30 | 14 |
Niederösterreich | 17 | 7 |
Steiermark | 17 | 12 |
Tirol | 9 | 5 |
Oberösterreich | 8 | 4 |
Kärnten | 7 | 5 |
Burgenland | 5 | 4 |
Salzburg | 4 | 2 |
Vorarlberg | 1 | - |
Gesamt | 98 | 53 |
Der Plan der Filialschließungen bedürfe allerdings noch der gerichtlichen Genehmigung, betonte Rothmüller. Noch heute Nachmittag findet eine Gläubigerausschusssitzung statt, in der der weitere Fahrplan besprochen werden soll, erfuhr die APA.
Die rund 580 Beschäftigten der Elektrokette haben für März übrigens keine Löhne bzw. Gehälter bekommen, gab die Arbeiterkammer heute bekannt. Aushelfen soll nun der Insolvenzfonds. Bisher wurde jedoch noch kein Antrag gestellt, sagte Insolvenzfonds-Chef Wolfgang Pfabigan zur APA. Kreditlinien seien dafür nicht notwendig. "Das Geld ist vorhanden", so Pfabigan. Er schätzt, dass der Fonds "ein paar Millionen" ausschütten werde. Bis die Mitarbeiter ihr Geld bekommen, dürften aber noch einige Wochen vergehen.
(APA)