Im Herbst 2012 präsentierte Stronach seine Partei, im Frühjahr 2013 ihr Programm - von Bürgervertretern bis zu einer 10-Prozent-Steuer für Firmen. Viele Positionen waren freilich schon zuvor bekannt.
"Der 27. September 2012 wird in die Geschichte eingehen, da bin ich mir ganz sicher." Mit einer dicken Portion des ihm eigenen Pathos verkündete Frank Stronach im Herbst die Gründung seiner Partei. Nach mehrmaligem Verschieben der Präsentation hat das Team Stronach nun, mehr als sieben Monate später, auch ein Parteiprogramm. Am Dienstag wurde es im Palais Ferstel der Öffentlichkeit präsentiert.
"Wir sind keine Wutbürger, wir sind nicht links und nicht rechts", sagte Stronach. Inhaltlich gab es bei der Präsentation nicht viel Neues zu hören: Man müsse die enorme Verwaltung "zivilisiert" jedes Jahr um fünf Prozent fünf Jahre lang abbauen, meinte der Austro-Kanadier. Einmal mehr erläuterte Stronach auch seine Idee für ein einfacheres Steuersystem, wonach eine Firma, die ihren Profit in Österreich investiere, nur zehn Prozent Steuern zahlen müsse bzw. diese Summe auch an die Mitarbeiter weitergeben könne. "Wir sind keine Wutbürger, wir sind nicht links, nicht rechts."
Stronach sprach sich zudem erneut gegen Berufspolitiker aus. Die Zahl der Abgeordneten müsse auf 150 reduziert werden, 50 der 150 Parlamentarier sollen zudem extra gewählte Bürgervertreter ausmachen.
Und der Austro-Kanadier wünscht sich auch mehr Nationalstolz in Österreich: "Es ist kein Spirit da." In Amerika sei das anders, wie er bei Eishockey-Spielen in Übersee selbst erlebt habe.
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Der 80-Jährige bekräftigte abermals, dass er selbst als Spitzenkandidat bei der Nationalratswahl antreten werde und auch als Abgeordneter ins Hohe Haus einziehen wolle. Sein Polit-Engagement in Österreich begründet er mit den Worten: „Diese Regierung wirtschaftet Österreich zugrunde."
Peinlicher Fehler bei Präsentation
Mit am Podium saßen bei der Präsentation Stronachs Klubobmann Robert Lugar, sowie die Abgeordneten Martina Schenk und Stefan Markowitz - bei letzterem passierte der Partei ein peinlicher Fehler: Auf seinem Namensschild stand fälschlicherweise "Markovitz". Weiters auf der Bühne zu sehen waren etwa Westbahn-Gründer Stefan Wehinger oder Miss World 1987 Ulla Weigerstorfer.
Spott und Häme setzte es für das Stronach-Programm von der politischen Konkurrenz. Für das Programm "gebührt der Truppe des Austrokanadiers ein Umweltpreis für Polit-Recycling", erklärte FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky. "Alter Sack gefüllt mit geklauten Ideen", sagte BZÖ-Chef Josef Bucher.
(Red./APA)