Fall Kampusch: Endbericht wird am Montag präsentiert

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Die neuerliche Überprüfung des Entführungsfalles ist abgeschlossen. Bis zur Präsentation soll es keine Stellungnahme zum Ergebnis geben.

Die erneute Überprüfung des Entführungsfalles Natascha Kampusch durch ein internationales Expertenteam ist abgeschlossen: Wie ein Sprecher des Innenministeriums am Freitag sagte, wird das Ergebnis am Montag den Abgeordneten des Parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Nationalrats übergeben, danach wird es auch öffentlich kommuniziert. Inhaltlich werde man bis Montag aber keinerlei Auskünfte geben, unterstrich das Ministerium.

Seit Mitte Juli 2012 lief die Überprüfung der Causa. Ein international besetzter Lenkungsausschuss sowie ein operatives Team beschäftigten sich noch einmal intensiv mit dem Fall, Ungereimtheiten und mögliche Ermittlungspannen sollten überprüft werden. Ende Oktober waren dazu auch zwei Spezialisten der US-Bundesbehörde FBI (Federal Bureau of Investigation) in Wien. Den Mitarbeitern wurde bei ihrer Arbeit uneingeschränkte Akteneinsicht zugesichert.

Die offenen Fragen

Bis heute gilt Wolfgang Priklopil als alleiniger Entführer von Natascha Kampusch. Dennoch begleiteten die Causa von Anfang an Fragen, die bisher nicht völlig geklärt werden konnten. Link: Die wichtigsten strittigen Punkte

Der Fall wurde zum wiederholten Mal neu aufgerollt, nachdem der parlamentarische Untersuchungsausschuss für Innere Angelegenheiten den zuständigen Behörden einstimmig empfohlen hatte, die Ermittlungen erneut zu evaluieren.

Das neuerliche Aufrollen des Falles bedeutete allerdings von Anfang nicht, dass die offenen Fragen restlos geklärt werden können. Es war nicht ausgeschlossen, dass die Ermittlungen erneut zum dem Ergebnis kommen könnten, dass es zwar dubiose Personen und Widersprüche in der Causa gibt, aber dies für ein neuerliches Verfahren nicht ausreicht.

Kampusch war 1998 als Zehnjährige von Wolfgang Priklopil entführt worden und konnte im Sommer 2006 aus der Gefangenschaft flüchten. Priklopil beging daraufhin Selbstmord. Immer wieder gab es in dem Fall Gerüchte über mögliche Mittäter.

(APA)

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