Triumph: Gewerkschaft für "Aufdoppelung der Ansprüche"

DESSOUSHERSTELLER TRIUMPH BAUT IN OeSTERREICH 350 JOBS AB
DESSOUSHERSTELLER TRIUMPH BAUT IN OeSTERREICH 350 JOBS ABAPA/ROBERT JAEGER
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Die Arbeitgebervertreter kritisieren, dass Österreich den Stellenabbau nicht verursacht habe, aber trotzdem die Suppe auslöffeln müsse.

Beim Dessoushersteller Triumph starten die Sozialplangespräche zwischen Arbeitnehmervertretern und der Unternehmensführung. Es geht um rund 350 Arbeitsplätze, die der Schweizer Konzern in Österreich abbauen will. Die Werke in Oberpullendorf (Burgenland) und Aspang (Niederösterreich) werden geschlossen, das trifft in Summe rund 200 Beschäftigte. In der Fabrik in Oberwart (Burgenland) werden ebenfalls 40 bis 45 Stellen gestrichen. In der Zentrale in Wiener Neustadt fallen 80 bis 100 Arbeitsplätze weg. Nach dem Abbau sollen 1140 Beschäftigte übrig bleiben. Der Stellenabbau treffe hauptsächlich Frauen. "Und das in strukturschwachen Regionen", sagte Pro-Ge-Branchensekretär Gerald Kreuzer zur APA.

Am Dienstag sollen die ersten Schritte für den Sozialplan festgelegt werden. Mit einem Ergebnis ist nicht zu rechnen, da der Jobabbau nicht vor Herbst stattfinden soll. Die Gewerkschaft will sich für eine "sozial verträgliche Lösung" einsetzen. Möglichkeiten seien Golden-Handshakes, Frühpensionierungen oder Lösungen für Personen, die sich ohnehin schon länger beruflich umorientieren wollen. Die Gewerkschaft erwartet jedenfalls eine "ordentliche Aufdoppelung der Ansprüche", so Kreuzer am Montag zur APA.

Unterschiedliche Auffasungen zu 2012

Laut Kreuzer läuft es in Österreich für Triumph nicht schlecht: "Österreich hat das nicht verursacht, muss aber trotzdem die Suppe auslöffeln." Die (noch nicht veröffentlichten) Zahlen für 2012 seien nicht wesentlich schlechter als im Jahr 2011. Das Unternehmen selbst spricht von einem "deutlich" zurückgegangen 2012er Umsatz gegenüber 2011. 2011 machte Triumph einen Umsatz von 245 Millionen Euro. Der Vorsteuergewinn (EGT) betrug rund 7,5 Millionen Euro.

Erst vor drei Jahren hat Triumph sein oststeirisches Werk in Hartberg geschlossen. Das kostete 300 Menschen den Job. Der Dessousriese kämpft schon länger mit Absatzeinbußen, insbesondere in Süd- und Osteuropa, sowie mit Überkapazitäten. Auch eines der chinesischen Werke in der Stadt Haikou mit 2700 Beschäftigten wird eingestellt.

(APA)

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