Brief an US-Präsident Obama enthielt tödliches Rizin

GiftBrief republikanischen USSenator abgefangen
GiftBrief republikanischen USSenator abgefangen
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Ein mit dem Pflanzengift versehenes Kuvert ging auch an den republikanischen Senator Wicker. Beide Briefe wurden abgefangen.

[WASHINGTON/ag.] Panik in Washington: US-Behörden entdeckten mehrere an US-Politiker gerichtete Gift-Briefe - darunter einen für den US-Präsidenten. Der Umschlag des an Barack Obama adressierte Schreibens „hat laut ersten Tests das tödliche Rizin enthalten", erklärte die Bundespolizei FBI. Einen Zusammenhang mit dem Attentat von Boston gebe es aber nicht. Der Brief wurde bei einer Kontrolle in einer Poststelle außerhalb des Weißen Hauses sichergestellt.

Bereits am Dienstag war bei Routinekontrollen in einer Poststelle des US-Kongresses ein Gift-Brief an den republikanischen Senator Roger Wicker aus Mississippi abgefangen worden. Auch dieses Schreiben sei mit dem Pflanzengift Rizin versehen worden. Der in Memphis im Bundesstaat Tennessee abgestempelte Brief sei auf den ersten Blick nicht verdächtig gewesen, erklärte der Sicherheitschef des Senats, Terrance Gainer. Eine Absenderadresse war auf dem Schreiben nicht angegeben.

US-Medien zufolge sollen inzwischen gleich mehrere weitere verdächtige Briefsendungen aufgetaucht sein. Auch der republikanische Senator Richard Shelby aus Alabama und sein demokratischer Kollege Carl Levin aus Michigan waren Adressaten von Postsendungen, die möglicherweise das gefährliche Gift enthielten. Die Untersuchung dieser beiden Briefe ist noch nicht abgeschlossen. Zudem wurden zwei Bürogebäude des US-Senats wegen verdächtiger Pakte kurzfristig geräumt.

Die Sicherheitsbehörden gehen von einem Zusammenhang zwischen den Briefsendungen aus. Ein Verdächtiger ist dem Vernehmen nach bereits im Visier der Ermittler.

Rizin lähmt die Atemwege und wirkt bei Verschlucken bereits in kleinsten Dosen tödlich. Bereits 2004 war das Gift in der Poststelle des Senats sowie des Weißen Hauses gefunden worden. Und im Jahr davor waren im Weißen Haus und im Verkehrsministerium Briefe mit Rizin eingegangen.

(Red)

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