Champions League: Ronaldo stoppen und von Wembley träumen

Ronaldo
Ronaldo(c) REUTERS (MURAD SEZER)
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Dortmund glaubt an den zweiten Sieg nach 1997, muss aber im Halbfinale Real Madrid besiegen. Die Bilanz ermutigt, der BVB ist noch ungeschlagen.

Dortmund. Der Frust über den Verkauf von Mario Götze drohte zwar die Vorfreude auf das „spektakulärste Heimspiel in der Geschichte von Borussia Dortmund“ zu überschatten, doch Jürgen Klopp wäre nicht ein so außergewöhnlicher Trainer, könnte er auch nicht daraus Nutzen ziehen vor dem heutigen Festspiel im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid. Dennoch, trotzig trommelte er nun die neue Botschaft des BVB bei einer Pressekonferenz hinaus: „Wir lassen uns jetzt erst recht nicht vom großen Traum ablenken. Wir wollen weiterhin ins Endspiel im Londoner Wembley-Stadion einziehen.“

Der Blick auf dieses Spiel mag vielen zwar schwerfallen, doch Klopp beschäftigte sich ausschließlich mit Ronaldo, den Schüssen von Di Maria oder dem wunden Punkt der „Königlichen“, der Abwehr rund um Sergio Ramos. Ermutigt durch die positive Bilanz in beiden Gruppenspielen (2:1; 2:2) gegen die vermeintliche Übermacht, strebt Dortmund – das Überraschungsteam des diesjährigen Wettbewerbs – eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Dienstag in Madrid an. „Nach so einem Spiel wie gegen Málaga ist uns alles zuzutrauen“, sagt Nuri Sahin, der vergangene Saison bei Real die Hoffnungen bei Weitem nicht erfüllen konnte und ausgemustert wurde.

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Champions League(C) DiePresse

Dortmunds Selbstvertrauen kommt auch nicht von ungefähr. Schließlich ist die Borussia als einziger Klub im laufenden Wettbewerb noch ungeschlagen. Zudem gelang in den Heimspielen gegen Ajax (1:0), Real Madrid (2:1), Manchester City (1:0), Schachtjor Donezk (3:0) und Malaga (3:2) stets ein Sieg. Für Beobachter eine „märchenhafte Reise durch Europa“, die heute vor 65.829 Zuschauern ein weiteres Highlight erleben soll. Die essenzielle Frage, der sich die Dortmunder stellen müssen, ist die, wie denn Cristiano Ronaldo zu stoppen ist. Zweimal ist dieses Kunststück Lukasz Piszczek annähernd gelungen. Doch der beste Torschütze dieses Wettbewerbes mit elf Treffern ist nicht so leicht zu bändigen. Klopp schwebt eine „Doppeldeckung“ vor. „Die sollte funktionieren“, sagt er. „Vergessen wir aber nicht, dass Mesut Özil auch noch mitspielt.“

Dortmund will den Traum vom zweiten Gewinn der Champions League nach 1997 verwirklichen. Der bisherige Erfolg macht sich für den Revierklub bezahlt. 55 Millionen Euro sind dem BVB bereits aus TV-Geldern, Prämien und Eintrittsgeldern gewiss. Auch im Merchandising wurden Rekorde gebrochen, 50.000 Trikots abgesetzt. Seit Dienstag gibt es aber einen Ladenhüter: das Götze-Shirt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.04.2013)

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