Ein Geschenk des Papstes

Franziskus hat sich entschieden: Benno Elbs, bisher Administrator, wird Bischof in Vorarlberg.

Der Papst hat also seine erste Personalentscheidung, die Österreich betrifft, gefällt. Und sie gefällt. Benno Elbs darf endlich auch offiziell das sein, was er seit Jahren insgeheim ohnedies ist: Bischof von Feldkirch. Franziskus macht damit Österreich ein Geschenk (und auch dem von ihm geschätzten Kardinal Christoph Schönborn, der ja in Vorarlberg, wo auch dessen Mutter lebt, aufgewachsen ist).
Selten gab es einen längeren Anlauf zur Bischofsweihe. Schon vor neun Jahren sollte Elbs Bischof werden. Zumindest war das der erklärte Wille des gesamten österreichischen Episkopats, der diesen Personalwunsch in Rom deponiert hat. Rom entschied – anders.

Wünsche der Ortskirche sollen damals bisweilen zu gegenteiligen Entscheidungen geführt haben . . . Unter dem nicht unumstrittenen Elmar Fischer, der ihm vorgezogen wurde, war Elbs dann als Generalvikar mehr als nur die rechte Hand des Bischofs. Er zeichnete sich als Mann der Seelsorge aus, der mit allen Seiten im Gespräch ist, nicht polarisiert, zu vermitteln versucht, in Vorarlberg allgemein akzeptiert wird. Und er bekennt sich zum Zweiten Vatikanischen Konzil. Alles Eigenschaften, die für einen Bischof Grundvoraussetzung sein sollten. Rom scheint Lektionen der Vergangenheit gelernt und den Stil von Franziskus aufgenommen zu haben. Willkommen in der Normalität.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.05.2013)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Benno Elbs wird Leiter der Diözese Feldkirch.
Religion

Benno Elbs wird neuer Bischof von Feldkirch

Die Entscheidung wurde allerdings noch nicht im täglichen Bulletin des Vatikans publik gemacht. Elbs leitete die Diözese bereits interimistisch seit 2011.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.