Belgrad und Kosovo-Serben "nähern Standpunkte an"

Belgrad KosovoSerben naehern Standpunkte
Belgrad KosovoSerben naehern Standpunkte(c) REUTERS (� Hazir Reka / Reuters)
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Die Umsetzung der Vereinbarung ist noch nicht gänzlich fixiert. Der Besuch von serbischen Vizepremier Vucic im Nordkosovo soll entscheidend werden.

Den serbischen Behörden ist am Dienstag wohl ein kleiner Durchbruch bei den Bemühungen um die Zustimmung der kosovarischen Serben zu der im April erzielten Vereinbarung mit Prishtina über den Nordkosovo gelungen. Der von Belgrad bestellte Kreisverwalter der westkosovarischen Stadt Prizren, Jovica Buduric, erklärte nach einem Treffen mit dem Premier Ivica Dacic und dem Vizepremier Aleksandar Vucic, dass die Standpunkte "angenähert" worden seien.

"Die Umsetzung der Vereinbarung ist noch nicht vollkommen vereinbart worden. Die Standpunkte wurden angenähert", sagte Buduric laut dem serbischen staatlichen TV-Sender RTS. Den Gesprächen in der serbischen Regierung wohnten alle fünf von Belgrad bestellten Kreisverwalter vom Kosovo. Es geht um die Vertreter der serbischen Parallelstrukturen im jüngsten Staat Europas.

Buduric zufolge dürften die geplanten Besuche von Vucic am kommenden Sonntag im Norden des Kosovo und eine Woche später bei der anderswo im Kosovo lebenden Serben für die Implementierung der Vereinbarung entscheidend werden.

Um Zustimmung bemüht

Die serbischen Behörden sind um die Zustimmung der Kosovo-Serben bemüht, um so eine reibungslose Implementierung der erzielten Vereinbarung zu sichern. Diese sieht die Bildung einer Gemeinschaft der serbischen Gemeinden im Norden des Kosovo, eine Art Autonomie, vor.

Im Kosovo leben schätzungsweise 120.000 Serben, ein Drittel davon im Nordteil des Landes. Sie widersetzen sich derzeit am heftigsten gegen die Umsetzung der Vereinbarung. Belgrad ist bemüht, ortsansässige Politiker zur Mitarbeit bei der Umsetzung der Vereinbarung zu gewinnen.

(APA)

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