FPÖ Niederösterreich schließt Öffentlichkeit von Parteitag aus

PK 'ROSENKRANZ GEHT ALS LANDESCHEFIN'. ROSENKRANZ/STRACHE
PK 'ROSENKRANZ GEHT ALS LANDESCHEFIN'. ROSENKRANZ/STRACHEAPA/HERBERT PFARRHOFER
  • Drucken

Am 9. Juni soll Walter Rosenkranz zum neuen Landesobmann gekürt werde. Die Öffentlichkeit wird vom Parteitag ausgeschlossen.

Der außerordentliche Parteitag der NÖ Freiheitlichen am 9. Juni mit der Kür von Walter Rosenkranz zum neuen Landesobmann wird nicht öffentlich sein. Das ist einer der Beschlüsse, die Freitagnachmittag in einer Sitzung des Landesvorstandes und in Anwesenheit von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gefallen sind. Man müsse einer Partei das Recht einräumen, "sich auch einmal mit sich selbst befassen zu können", begründete der designierte Landeschef auf APA-Anfrage diese Entscheidung.

Der nach dem Rücktritt von Barbara Rosenkranz - sie ist nicht verwandt mit ihrem designierten Nachfolger - notwendig gewordene Parteitag wird in Biedermannsdorf (Bezirk Mödling) stattfinden. Bis dahin führt LAbg. Gottfried Waldhäusl die Geschäfte der Landespartei. Man wolle am 9. Juni "alles ausdiskutieren", sagte er zur APA. Im Anschluss an den nicht öffentlichen Parteitag werde es eine Pressekonferenz geben.

"FPÖ ist geschlossene Gruppe"

Die vor einer Woche in Langenlois mitgeteilten Entscheidungen seien umgesetzt worden, sagte Strache nach der Sitzung des Landesvorstandes in St. Pölten. Der Vorschlag, Walter Rosenkranz zum neuen Obmann der NÖ Freiheitlichen zu küren, sei von allen Teilnehmern unterstützt worden. Die FPÖ sei eine "geschlossene Gruppe", die nun ihre volle Konzentration auf die Nationalratswahl richten werde.

Walter Rosenkranz verwies auf ein "deutliches Votum", das er im Vorstand erhalten habe. Sein Ziel für die Wahl am 9. Juni steckte er tief: "50 Prozent und eine Stimme". Werde er Landesobmann, wolle er "auf breiter Basis sicherstellen, dass der politische Weg HC Straches bei der Nationalratswahl zum Erfolg führt". Der Abgeordnete ist eigenen Angaben zufolge der einzige Kandidat als neuer Landeschef. "Derzeit ist nichts Gegenteiliges bekannt", sagte er nach der Vorstandssitzung. Die FPÖ sei eine demokratische Partei, in der jeder kandidieren könne, der nominiert sei. Er würde sich selbstverständlich auch bei einer Gegenkandidatur der Wahl stellen.

Rosenkranz für Rosenkranz

"Die Entscheidung ist in Langenlois gefallen", erklärte Barbara Rosenkranz. Die vor einer Woche getroffene Vereinbarung sei "heute umgesetzt" worden. Auch sie sei für Walter Rosenkranz als ihren Nachfolger an der FPÖ-Landesspitze eingetreten, so die bisherige Obfrau. Einmal mehr bestätigte sie, nach der Nationalratswahl ins Parlament zurückzukehren.

Barbara Rosenkranz hatte die Landesgruppe nach der Wahlschlappe 2003 übernommen, als die Freiheitlichen nur knapp den Verbleib im NÖ Landtag geschafft hatten. Fünf Jahre später führte sie die Partei zu 10,47 Prozent und zum Wiedereinzug in die NÖ Landesregierung. Nach der jüngsten Wahl am 3. März, bei der es für die FPÖ ein Minus von 2,26 Prozentpunkten setzte, das den Verlust zweier Mandate und des Regierungssitzes zur Folge hatte, wurde zunehmend Kritik an der Landesobfrau laut. Zuletzt war sogar von Misstrauen die Rede. Ende vergangener Woche gab Barbara Rosenkranz schließlich dem Bundespräsidium der FPÖ ihren Rücktritt bekannt. Sie wolle den Freiheitlichen auch im Hinblick auf die bevorstehende Nationalratswahl eine "Zerreißprobe ersparen", argumentierte sie in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Strache in Langenlois.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Kommentare

Die Republik der Placebos

Schöne Worte zu Wasser, Tieren und Transparenz sollen Wähler glücklich machen.
 Strache FPÖ
Innenpolitik

„Asylbetrüger“: FPÖ schlägt die alten Töne an

Parteichef Strache brach eine Ausländerdebatte vom Zaun und beendete die Spekulationen über einen moderaten FPÖ-Wahlkampf.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.