Diplomatie

Ex-Außenministerin Kneissl verbringt Sommer in russischem Dorf

 Ihren Hochzeitsgast Wladimir Putin habe sie 2019 zum letzten Mal getroffen.
 Ihren Hochzeitsgast Wladimir Putin habe sie 2019 zum letzten Mal getroffen.IMAGO/Alexander Ryumin
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In Petruschowo lerne sie nun Russisch und schreibe an einem Buch zur aktuellen Lage in Europa.

Nach Auftritten in St. Petersburg verbringt die ehemalige österreichische Außenministerin Karin Kneissl den Sommer im Dorf Petruschowo in der russischen Region Rjasan, um hier ein Buch über die aktuelle Lage in Europa zu schreiben. Dies berichtete am Dienstag das Rjasaner Nachrichtenseite Vidsboku.com. Kneissl erzählte dem Lokalmedium auch, dass sie ihren Hochzeitsgast Wladimir Putin 2019 zum letzten Mal getroffen habe.

Dem Medium selbst erzählte die Ex-Politikerin, dass es ihr im Dorf gefalle und sie bereits für ein weiteres Monat die Miete bezahlt habe. Danach werde man sehen. „Ich weiß nichts über meine Zukunft, nichts“, sagte sie im Interview, das wegen Kneissls einstweilen rudimentärer Russischkenntnisse auf Englisch geführt wurde. Kneissl erzählte erneut, dass sie Österreich verlassen habe müssen. Aber auch in Frankreich habe sie nicht arbeiten dürfen und es sei ihr dort die Eröffnung eines Bankkontos versagt worden. Sie habe Angst bekommen. „Ich musste aus Europa fliehen, man hat mich nirgends aufgenommen“, erzählte sie.

In Petruschowo lerne sie nun Russisch und schreibe an einem Buch zur aktuellen Lage in Europa, das im Oktober oder November 2023 erscheinen solle. Sie sei eingeladen worden, an der Staatlichen Universität in St. Petersburg zu unterrichten. Kneissl erwähnte zudem den an dieser Uni kürzlich eingerichteten Thinktank „Geopolitical Observatory for Russia“s Key Issues„ (“Geopolitisches Observatorium für Russlands Schlüsselthemen„, Anm.), der von ihr geleitet wird.

Angesprochen wurde Kneissl von den Lokaljournalisten auch auf ihre Hochzeit im Jahr 2018, der seinerzeit der russische Präsident Wladimir Putin beigewohnt hatte. „In meinem Leben ist viel passiert, aber die ganze Zeit werde ich dazu befragt“, beklagte die Ex-Politikerin.

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