Wiener Wohnen: Bis zu 40 Prozent falsch verrechnet

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Im Handwerkerskandal um Wiener Wohnen haben Gutachter fünf Wohnungen genauestens untersucht. Zehn bis 40 Prozent wurden falsch verrechnet, weitere Überraschungen dürften noch folgen.

Wien/G.b. Im Handwerkerskandal um Wiener Wohnen gibt es jetzt erste Ergebnisse: Gutachter, die in den vergangenen Tagen fünf Wohnungen genauestens untersucht haben, sind zu einem Zwischenergebnis gekommen, das der „Presse“ jetzt vorliegt. Demnach hat es Fehlverrechnungen von Handwerksbetrieben zulasten von Wiener Wohnen gegeben, und zwar im Ausmaß von zehn bis 40 Prozent. Dieses Zwischenergebnis betrifft ausschließlich die Baumeisterarbeiten. Weitere Überraschungen dürften also noch folgen.

Auf Anfrage heißt es im zuständigen Büro von Wohnstadtrat Michael Ludwig, dass sich die Stadt Wien als Konsequenz aus diesem Zwischenergebnis schadlos halten und sämtliche rechtliche Möglichkeiten ausschöpfen will. Wie „Die Presse“ mehrfach exklusiv berichtete, hat bei diesem Skandal ein Firmenkonglomerat Leistungen nicht erbracht, aber dennoch verrechnet. Damit wurde Wiener Wohnen beziehungsweise die Stadt um Millionen geschädigt.

Stadtrat Ludwig hat nach Bekanntwerden der Vorwürfe mehrere Aktivitäten zur Klärung gesetzt. Es wurden oben erwähnte fünf Wohnungen genauestens unter die Lupe genommen. Ab Juli ist zudem die neue Einheit „Qualitätskontrolle“, die sich aus 50 Fachleuten zusammensetzen wird, in Einsatz. Diese Experten werden im Auftrag von Wiener Wohnen detaillierte Kontrollen am laufenden Band vornehmen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.05.2013)

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