Hitzewelle: 19 Feuerwehrleute in Arizona gestorben

Nahe Yarnell bei Phoenix sind 19 Feuerwehrleute bei einem Buschbrand ums Leben gekommen.
Nahe Yarnell bei Phoenix sind 19 Feuerwehrleute bei einem Buschbrand ums Leben gekommen.(c) REUTERS
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Die Männer wollten einen Fluchtweg vor einem Buschbrand sichern. In vielen Städten wurde der Temperatur-Rekord geknackt. In Las Vegas hat es 48 Grad.

Bei dem schwersten Unglück während eines Feuerwehreinsatzes in den USA seit den Anschlägen vom 11. September 2001 in New York sind im Kampf gegen Buschbrände im Südwesten des Landes mindestens 19 Feuerwehrleute ums Leben gekommen. Die Einsatzkräfte seien am Sonntag bei dem Versuch getötet worden, ein Feuer auf der Anhöhe von Yarnell im Bundesstaat Arizona einzudämmen, erklärte die Polizei. US-Präsident Barack Obama - derzeit auf Afrikareise - würdigte die Toten als "Helden".

Ein Vertreter der staatlichen Forstbehörde der USA sagte dem Fernsehsender CNN, die Feuerwehrleute seien dabei gewesen, eine Brandschneise zu graben. "Normalerweise stellt man sicher, dass man einen guten Fluchtweg und eine Sicherheitszone hat, wenn man eine Brandschneise zieht", sagte Art Morrison dem Sender. "Offensichtlich war ihre Sicherheitszone nicht groß genug, und das Feuer hat sie überrollt", erklärte er weiter. Der Feuerwehrchef von Prescott, Dan Fraijo, sagte, er sei "am Boden zerstört".

Die Gouverneurin von Arizona, Jan Brewer, sprach vom "schwärzesten Tag" in ihrer Erinnerung und sprach den Toten "ewige Dankbarkeit" aus. Vermutlich seien die Feuerwehrleute von den sich blitzartig ausbreitenden Flammen überrascht worden, sagte sie dem Sender KPNX-TV.

US-Regierung steht mit Behörden in Kontakt

Obama sprach von einer "furchtbaren Tragödie" und würdigte die Getöteten als "hochqualifizierte Profis, die wie so viele Menschen jeden Tag in unserem Land sich selbstlos gegen das Unglück stemmen, um Leben und Besitz ihrer Mitmenschen zu schützen". Die US-Regierung leiste bereits Unterstützung und stehe in engem Kontakt mit den Behörden vor Ort.

Nach Angaben des Nationalen US-Feuerschutzverbands handelte es sich um das schwerste Unglück dieser Art in den Vereinigten Staaten seit 80 Jahren. Im Jahr 1933 waren bei einem Brand in Los Angeles 33 Feuerwehrleute getötet worden. Bei den Terroranschlägen auf die Zwillingstürme des World Trade Center in New York wurden am 11. September 2001 340 Feuerwehrleute getötet.

Hitzewelle in Arizona und Kalifornien

Die Brände waren am Freitag ausgebrochen. In der trockenen waldigen Gegend breiteten sich die Flammen bei heftigem Wind bis Sonntagabend auf einer Fläche von bis zu 2000 Hektar aus, wie örtliche Behördenvertreter sagten. Hunderte Bewohner von Yarnell Hill und Peeples Valley wurden in Sicherheit gebracht. Den Brandbekämpfern gelinge es nicht, es unter ihre Kontrolle zu bringen, berichtete die Internetseite "Arizona Republic".

Rund 250 Häuser und damit die Hälfte der Ortschaft Yarnell Hill, das etwa 120 Kilometer nordwestlich von Phoenix liegt, waren nicht mehr zu retten. Die Buschbrände rund um Yarnell Hill wurden wahrscheinlich durch Blitzeinschlag ausgelöst.

48 Grad in Las Vegas

Am Wochenende herrschte in Arizona und Kalifornien außerdem brütende Hitze. Hunderte Menschen mussten deswegen in Krankenhäusern behandelt werden. In Las Vegas im Bundesstaat Nevada fanden die Rettungskräfte einen toten Mann in dessen Wohnung, die keine Klimaanlage hatte. In der Glücksspielmetropole wurden am Wochenende 48 Grad gemessen, so viel wie nie zuvor.

Auch in Dutzenden anderen Städten wurden die bisherigen Temperatur-Rekorde geknackt. Gemeindezentren, Büchereien und Obdachlosenheime wurden mit zusätzlichen Klimageräten ausgestattet. Die Behörden warnten vor zu langen Aufenthalten im Freien und potenziell tödlichen Hitzeschlägen.

(APA/Reuters/dpa)

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