Unternehmen sollen mehr Informationen über die geografische Verteilung ihrer Einkünfte geben. Datum für die Umsetzung wurde keines genannt.
Die Finanzminister der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G-20) haben den Aktionsplan der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im Kampf gegen Steuerflucht gebilligt. Der "ambitionierte und umfassende" Plan der OECD habe die "volle Unterstützung" der G-20, teilten die Minister am Samstag in ihrer Abschlusserklärung in Moskau mit. Einen Zeitrahmen für die Umsetzung des Aktionsplans gaben die Minister allerdings nicht an. Die OECD hatte zuvor erklärt, ihr 15-Punkte-Plan könne bis 2014 umgesetzt werden.
Die OECD und nun auch die G-20 wollen vor allem dagegen vorgehen, dass internationale Konzerne ihre Gewinne in Länder mit niedrigen Steuersätzen transferieren und dann wenige oder praktisch keine Steuern zahlen (>>>mehr dazu). Um dies zu vermeiden, sollen sich Unternehmen künftig unter anderem dazu verpflichten, mehr Informationen über die geografische Verteilung ihrer Einkünfte zu geben und den Informationsaustausch zwischen den einzelnen Ländern zu verstärken.
Die Finanzminister und die Notenbankchefs der G-20-Länder hatten Freitag und Samstag in Moskau getagt. Dabei einigten sie sich angesichts der weltweit fragilen Konjunkturlage darauf, dass die geplante Sanierung öffentlicher Haushalte vorerst hinter kurzfristigen Impulsen für mehr Wirtschaftswachstum und neue Arbeitsplätze zurückstehen soll. Der G-20-Gipfel findet Anfang September in St. Petersburg statt.
(APA/AFP)