Streit um Gibraltar eskaliert

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Madrid lässt massive Grenzkontrollen zwischen Spanien und dem kleinen britischen Territorium am Südende der iberischen Halbinsel durchführen. Der britische Premier Cameron protestiert.

Der Streit zwischen Spanien und Großbritannien um Gibraltar eskaliert. Nachdem die spanischen Behörden massive Kontrollen zwischen Spanien und dem kleinen britischen Territorium am Südende der iberischen Halbinsel durchgeführt hatten, schaltete sich nun der britsche Premier David Cameron ein. Cameron rief den spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy an und beschwerte sich über die Vorgangsweise Spaniens. Doch Madrid zeigt sich davon offenbar unbeeindruckt. Die Grenzkontrollen gehen weiter. Wie die staatliche Nachrichtenagentur efe berichtete, mussten Autofahrer bei Temperaturen um die 30 Grad im Schatten Wartezeiten von bis zu drei Stunden ertragen. Wegen des Ärgers sei es unter den Wartenden auch zu Streitigkeiten und Diskussionen gekommen, hieß es. Das Gebiet um Gibraltar gehört zu Großbritannien und wurde 1713 von Spanien abgetreten.

Gegenseitige Schuldzuweisungen

„Ich habe unsere Sorgen bezüglich Gibraltar klar zum Ausdruck gebracht. Und ich habe gesagt, dass sich unsere Position in der Souveränitätsfrage nicht ändern wird", meinte der britsche Premier Cameron nach seinem Krisengespräch mit dem spanischen Regierungschef Rajoy. Nach Angaben der spanischen Regierung wies Rajoy seinerseits Aktionen von Gibraltar als „inakzeptabel" zurück. Madrid kritisiert, dass Gibraltar Ende Juli 70 Betonblöcke mit Metallstacheln in spanische Gewässer geworfen habe, um ein künstliches Riff zu schaffen und die Arbeit der spanischen Fischer zu behindern.
Beide Seiten gaben bekannt, dass die sofortige Aufnahme von Gesprächen zwischen den Außenministern beider Länder vereinbart worden sei, um den Konflikt beizulegen.

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(APA/dpa/red)

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