„Rehragout-Rendezvous“

Autorin Rita Falk distanziert sich von neuem Eberhofer-Film

Ein Männlichkeitsseminar im Wald bekommt viel Raum im jüngsten Teil der erfolgreichen Kino-Reihe. Rita Falk dazu: „Ich habe keine Idee, was diese Szene in diesem Film soll!“
Ein Männlichkeitsseminar im Wald bekommt viel Raum im jüngsten Teil der erfolgreichen Kino-Reihe. Rita Falk dazu: „Ich habe keine Idee, was diese Szene in diesem Film soll!“Constantin Film Verleih Gmbh
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„Unglaublich platt, stellenweise ordinär“ findet Bestseller-Autorin Rita Falk die jüngste Verfilmung ihres Provinzkrimis „Rehragout-Rendezvous“. Weiteren Verfilmungen stehe sie „sehr skeptisch gegenüber“, sagte sie dem „Spiegel“.

Die deutsche Autorin Rita Falk ist mit der jüngsten Verfilmung ihrer erfolgreichen Provinzkrimi-Reihe rund um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer gar nicht glücklich: In einem Interview mit dem „Spiegel“ distanziert sie sich deutlich von dem Film „Rehragout-Rendezvous“, der diese Woche in den Kinos anlief. Der Premiere sei sie deshalb auch ferngeblieben. Sie habe über die Jahre gemerkt, „dass die Filme sich immer weiter von meinen Buchvorlagen entfernen“, sagt sie dem Magazin. Im neuesten Film sei das so eklatant, dass sie ihre Romanvorlage darin gar nicht mehr wiedererkenne.

„Ich finde das Drehbuch unglaublich platt, trashig, stellenweise sogar ordinär. Ich bin echt traurig und habe in den letzten Tagen viele Tränen deswegen vergossen“, sagt sie im Interview. Konkret bemängelt sie, dass aus dem kleinen Sohn des Protagonisten, dem Kleinkind Paul, ein „Dorfdepp“ gemacht worden sei, während sie die Figur als „kleines Genie“ angelegt habe, das dadurch auch eine Reibefläche für den Vater sein soll. Zudem schäme sie sich für eine Szene, in der der Polizist Franz, begleitet von seinen männlichen Freunden, eine Art Männlichkeits-Waldseminar absolvieren, in der sie raufen und Räucherrituale durchführen, um eine urmännliche „Energie“ zu entfachen. Falk dazu: „Ich habe keine Idee, was diese Szene in diesem Film soll! Sie hat keine Funktion für die Aufklärung des Falls. Sie hat keine Funktion in irgendeiner Beziehung zur Susi. Diese Szene ist für mich völlig sinnfrei. Warum werden elementare Dinge rausgenommen und so was reingebracht?“

Als „grotesken Klamauk“ beschrieb die „Presse“ in einer Filmrezension die entsprechende Szene und bemerkte, dass man über die Ironie, mit der hier angebliche Männlichkeit demonstriert wird, allzu leicht hinwegsehen könnte.

Die Autorin Rita Falk schrieb zwölf Eberhofer-Krimis.
Die Autorin Rita Falk schrieb zwölf Eberhofer-Krimis.Clemens Fabry

„Noch nicht einmal die Mörder sind die gleichen“

Sie habe mehrmals angesprochen, dass sie mit gewissen Drehbuchentscheidungen nicht einverstanden sei, so Rita, und Korrekturen eingebracht. Ihren Änderungswünschen sei jedoch nur minimal entsprochen worden, ihre Einwände seien ignoriert worden. „Noch nicht einmal die Mörder sind die gleichen“, sagt sie. Und betont, dass die Zusammenarbeit zwischen ihr und dem Filmteam – produziert werden die Eberhofer-Verfilmungen von der Produktionsfirma Constantin, Regie führte stets Ed Herzog, am Drehbuch wirkte meist Stefan Betz mit – lange „großartig“ gewesen sei. Für zwei ältere, noch unverfilmte Bücher, „Zwetschgendatschikomplott“ und „Weißwurstconnection“ habe Constantin eine Option auf die Verfilmungsrechte. Für ihr heuer erschienenes Buch „Steckerlfischfiasko“ gebe es keinen Vertrag. „Ich stehe weiteren Verfilmungen sehr skeptisch gegenüber“, sagte sie nun dem „Spiegel“. (Red.)

>> Zum Interview im „Spiegel“

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