Für Alexandra Ebert ist die Zusammenarbeit mit Regulatoren, Rechts- und Technologieexperten Alltag.
Porträt

Das lukrative Geschäft mit den Daten

Obwohl ihre Büroadresse in Wien ist, spricht Alexandra Ebert öfter auf den Bühnen Tokios, Abu Dhabis oder des Silicon Valleys. Hierzulande ist sie Chief Trust Officer bei Mostly AI.

Der ausgeklügelte Scharfsinn für neue Technologien wurde Alexandra Ebert sprichwörtlich in die Wiege gelegt. Ihr Großvater, Ferry Ebert, wird ­österreichweit als „Automatenpionier“ bezeichnet, und auch ihr Vater ist in der Technikbranche tätig. Die Wienerin interessiert sich vor allem für synthetische Daten.

Dabei handle es sich um „eine neuartige Anonymisierungstechnologie. Die Daten enthalten keinen Personenbezug mehr, sondern lediglich statistische Informationen“, wie sie sagt. Dies habe bei ihrer Arbeit mit Banken, Versicherungen und Gesundheitsunternehmen hohe Priorität, da es „Datenberge mit hochgradiger Schutzsensi­bilität“ betreffe. Apropos Arbeit: Alexandra Ebert startete 2019 beim Wiener Start-up Mostly AI, das sich für ihre Masterarbeit über Machine Learning und Datenschutz interessierte. Damals als erste Frau im zehnköpfigen Team, spezialisierte sie sich für die Bereiche Marketing, Client Relations und External Affairs. Nach nur wenigen Wochen saß sie bereits im Flieger nach Tokio, um das Unternehmen zu präsentieren, und stieg später zum Chief Trust Officer auf.

Synthetisches statt Reales

In dieser Funktion beschäftigt sich die KI-Expertin mit Datenschutz, mit dem verantwortungsbewussten Einsatz von künstlicher Intelligenz und synthetischen Daten. „Die Datenschutzgrundverordnung ist sehr restriktiv“, sagt Ebert. „Bewegungsprofile und Gesundheitsdaten dürfen nicht für maschinelles Lernen verwendet werden. Das setzt heimische Unternehmen unter Druck, da es anderenorts sehr wohl möglich ist.“ Die große Herausforderung sei, herauszufinden, wie die Information einerseits anonymisiert und andererseits wertvoll bleiben kann. Das Revolutionäre an synthetischen Daten sei, so die Wienerin, dass beide Punkte vereint werden.

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