Interview

Diskuswerfer Weißhaidinger: „Wir sind doch alle Artisten“

Lukas Weißhaidingers Welt ist eine Diskusscheibe. Österreichs Rekordmann will bei der WM in Budapest seine Topform beweisen.
Lukas Weißhaidingers Welt ist eine Diskusscheibe. Österreichs Rekordmann will bei der WM in Budapest seine Topform beweisen.GEPA pictures / Johannes Friedl
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Auf Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger wartet bei der WM in Budapest der härteste Medaillenkampf seiner Karriere. Warum der 150-kg-Riese froh ist, dass nicht immer alles nach seinem Wunsch läuft.

Samstag starten Sie mit der Diskusqualifikation in die Leichtathletik-WM in Budapest, das Finale geht zwei Tage später über die Bühne. Kribbelt es schon in den Fingern?

Lukas Weißhaidinger: Ich fühle mich gut, bin gesund, das ist das Wichtigste. Spitzensport ist immer an der Grenze des Machbaren, aber zum Glück bin ich kein Skifahrer, wo Kreuzbandrisse an der Tagesordnung stehen. Wobei man bei Robert Harting (Olympiasieger 2012, Anm.) gesehen hat, dass in unserem Sport auch das passieren kann. Bezüglich WM bin ich jedenfalls voll im Plansoll, von den Zahlen her war dieses Jahr erneut besser als die vorigen.

Wie sieht der Fahrplan vor der WM aus?

Nach einem intensiven Krafttraining, in dem ich noch für die letzten Körner gesorgt habe, ist der Grundstein gelegt. Die letzten Wochen ging und geht es jetzt noch darum, das richtige Gefühl zu finden, locker zu werden. Diskuswurf ist ein Sport, bei dem es um Millimeter geht. Je lockerer man ist, desto mehr Armspannweite hat man. Und wenn man vor Zehntausenden Zuschauern auftritt, kann es schon leicht passieren, dass die gewisse Lockerheit aus den Muskeln schwindet. Aber ich sehe es so: Wir sind Artisten und müssen das Publikum unterhalten – das motiviert mich sehr. Eine Technikumstellung, die ich dieses Jahr durchgeführt habe, mit der ich meine Würfe sicherer gemacht hat, nimmt auch noch einmal Anspannung heraus. Obwohl: Immer wenn ich mich zu sicher gefühlt habe, hat es im Wettkampf nicht geklappt. Ich werfe unter Druck, mit dem Rücken zur Wand, eigentlich besser.

Im Juni und Juli haben Sie sehr viele Wettkämpfe absolviert, Trainer Gregor Högler meinte, dass Sie auf einem Niveau seien, auf dem man nur mehr so »das Gehirn richtig trainieren« könne. Wie sehen Sie das?

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