Globetrotter

Ringen um Weltherrschaft: Hochsaison für die Spione

Peter Kufner
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Nachrichtendienste. Beim Spionieren gibt es ungleiche Bedingungen. Es gibt Rufe, bei der Informationsbeschaffung neue Wege zu gehen.

Schlapphüte nennt sie der Boulevardjournalismus immer noch despektierlich. Gemeint sind verdeckt arbeitende Schnüffler, die ihre breitkrempigen Hüte tief ins Gesicht ziehen und ab und zu verstohlen über ihre Schulter blicken, um zu sehen, was sich hinter ihnen tut. Ein ziemlich lächerliches, völlig unzeitgemäßes Bild der Geheimdienstarbeit.

Aber wofür sind eigentlich Nachrichtendienste da? Ihre Hauptaufgabe sollte es sein, den politischen Führungen ihrer Länder verlässliche Hintergrundinformationen zu liefern, damit diese die nächsten Spielzüge ihrer Partner, Konkurrenten oder Feinde gut einschätzen und entsprechend darauf reagieren können.

Gut, in Autokratien und Diktaturen sind die Aufgaben der Geheimdienste noch viel umfangreicher, beinhalten auch die Überwachung und Verfolgung der eigenen Bürger sowie die aktive Unterminierung und Zersetzung ausländischer Feindstaaten. Zumindest in Demokratien aber sollte doch das Sammeln und Analysieren von Informationen sowie die gewissenhafte Unterrichtung der Entscheidungsträger im Mittelpunkt der Geheimdienstarbeit stehen.

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Dass die amerikanischen und britischen Nachrichtendienste im Vorfeld des russischen Angriffs auf die Ukraine eindringlich vor einem solchen Überfall gewarnt hatten, verschaffte Kiew Zeit, um die Verteidigung des Landes zu organisieren, während sich die westlichen Staaten unter Führung der USA zu einer Allianz zur Unterstützung der Ukraine formieren konnten; zudem wurden so die fadenscheinigen russischen Begründungen für ihre unprovozierte Militärintervention vor aller Welt entzaubert. Das war gute Geheimdienstarbeit.

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