Interview

Neue Corona-Variante Eris: „Die ganz großen Veränderungen fanden schon länger nicht statt“

Virologe und Experte für Sequenzierungen: Andreas Bergthaler.
Virologe und Experte für Sequenzierungen: Andreas Bergthaler.Clemens Fabry
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Der Subtyp Eris breitet sich zwar schneller aus als bisher bekannte Varianten des Coronavirus, ruft aber nicht häufiger schwere Verläufe hervor, sagt Virologe Andreas Bergthaler von der Medizinischen Universität Wien. Generell würden neue Varianten zunehmend „an Bedeutung verlieren“. 

Bisher gebe es keine Anhaltspunkte, dass die neue Corona-Variante Eris häufiger schwere Verläufe verursacht. Die WHO-Einstufung als „Variante von Interesse“ beruhe darauf, dass sie sich schneller ausbreitet als bisher nachgewiesene Varianten, sagt Andreas Bergthaler, Virologe, Experte für Sequenzierungen und Leiter des Instituts für Hygiene und Angewandte Immunologie am Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie an der Medizinischen Universität Wien. „Generell wird die Kategorisierung neuer Varianten hinsichtlich Pathogenität zunehmend schwieriger, weil es bei der Historie der erworbenen Immunität große Unterschiede gibt.“

Was mit Sicherheit gesagt werden könne: „Das Virus verändert sich und sammelt Mutationen, um sich der Immunantwort des Körpers effizienter zu entziehen. Gleichzeitig beobachten wir, dass die ganz großen Veränderungen schon länger nicht mehr stattfanden. Bei allen neuen Varianten handelt es um Subvarianten von Omikron. Das heißt nicht, dass das nicht noch passieren kann, momentan gibt es aber keine Hinweise darauf.“

Andreas Bergthaler im Interview.    

Die Presse: Die neue Variante Eris bzw. EG.5.1 aus der Familie XBB, die wiederum eine Subvariante von Omikron darstellt, breitet sich derzeit weltweit aus. Erstmals wurde sie am 17. Februar 2023 nachgewiesen, mittlerweile tauchte sie in mindestens 51 Ländern auf, in Deutschland zum Beispiel Ende März 2023. In Österreich auch schon?

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