Die SPÖ befürchtet, dass im Wege flexiblerer Arbeitszeiten Betriebe weniger Überstunden zahlen würden.
Wiener neustadt/Red. Arbeitszeit und Überstunden führen zur Kontroverse in der Regierung. Bundeskanzler und SPÖ-Chef Werner Faymann wendet sich gegen Ideen aus der ÖVP für längere Maximalarbeitszeiten pro Tag und längere Zeit zum Überstundenausgleich.
Die SPÖ befürchtet, dass im Wege flexiblerer Arbeitszeiten Betriebe weniger Überstunden zahlen würden. Er sei für eine Stärkung der Wirtschaft, aber nicht auf Kosten der Arbeitnehmer, sagte Faymann am Freitag beim Besuch eines Wäschereibetriebs in Wiener Neustadt: „Wo es darum geht, dass Arbeitnehmer weniger Einkommen erhalten, bin ich dagegen.“
Er reagierte damit auf Pläne von Wirtschaftsminister und ÖVP-Vizechef Reinhold Mitterlehner. Für diesen ist eine Ausdehnung der täglichen Maximalarbeitszeit von zehn auf zwölf Stunden und ein Durchrechnungszeitraum zum Abbau von Überstunden von zwei Jahren denkbar. Im ÖVP-Wahlprogramm (siehe Bericht oben) wird lediglich eine Arbeitszeitflexibilisierung angeführt. Die SPÖ fordert einen Euro extra pro Überstunde.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.08.2013)