Zuvor war die Tochter aus der Alpine ausgegliedert worden. Die Gläubiger profitieren trotzdem.
Wien/Madrid/Apa/Cka. Die Alpine-Energie hat einen neuen Eigentümer. Der deutsch-skandinavische Finanzinvestor Triton hat die Ex-Tochtergesellschaft des insolventen Bauriesen Alpine gekauft. Die Transaktion muss noch von den Wettbewerbsbehörden genehmigt werden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Heuer im März war das Unternehmen aus dem Alpine-Konzern herausgelöst und in eine Spezialgesellschaft ausgelagert worden, die zu 100Prozent der Alpine-Mutter FCC gehört. Die Vorgangsweise war umstritten, stand doch im Raum, dass dieser Vermögenswert dadurch den Alpine-Gläubigern entzogen würde. Die Insolvenzmasse wird nun aber doch von dem Verkauf profitieren, wie Insolvenzverwalter Stephan Riel gegenüber der „Presse“ bestätigte. Es gebe eine entsprechende Vereinbarung mit der FCC, die von Gläubigerausschuss und Insolvenzgericht genehmigt worden sei. Über den Inhalt der Vereinbarung wurde Stillschweigen vereinbart. Mögliche Ansprüche der Masse gegen die FCC aus der Auslagerung der Alpine-Energie im März bleiben dadurch aber unberührt, sagt Riel. Den jetzigen Verkauf habe er unterstützt.
75 Mio. Euro Akonto
Der Konkursmasse komme jener Teil des Verkaufserlöses zugute, der über 75 Mio. Euro liege, sagte Insolvenzexperte Hans-Georg Kantner zur APA. Der Verkauf der Alpine-Energie sei bereits Ende 2012 beschlossen worden, bei der „Zwischenlagerung“ in der Spezialgesellschaft sei ein Akonto auf den erwarteten Kaufpreis in der genannten Höhe geflossen. Alles, was mehr erlöst wird, kommt laut Kantner in die Masse.
Die Alpine-Energie beschäftigt rund 3000 Mitarbeiter, etwa ein Drittel davon in Österreich. Im Geschäftsjahr 2012 erzielte sie 446 Mio. Euro Umsatz.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.08.2013)