Die Gehälter der Beschäftigten des insolventen Baukonzerns Alpine und der in die Pleite geschlitterten Drogeriekette Dayli werden gezahlt.
Wien/eid. Lichtblick für die 5000 Beschäftigten des insolventen Baukonzerns Alpine und die 3500 Mitarbeiter der ebenfalls in die Pleite geschlitterten Drogeriekette Dayli: Am Dienstag, startete der Insolvenzentgeltfonds (IEF) mit der Auszahlung der Gehälter bei Dayli, wie Sozialminister Rudolf Hundstorfer ankündigte. Am Donnerstag startet die Überweisung bei der Alpine. Bei Dayli geht es um 5,8 Mio. Euro, bei der Alpine um 19 Mio. Euro. Inklusive Kündigungsentschädigungen, Abfertigungen und Urlaubsentschädigungen, die Anfang Oktober ausgezahlt werden, wird der IEF durch die zwei Pleiten mit 108 Mio. Euro belastet.
Weniger gut als für die Alpine-Mitarbeiter, von denen drei Viertel wieder Arbeit haben, sieht es für die Gläubiger aus. Sie könnten komplett leer ausgehen, wie Masseverwalter Stephan Riel durchblicken lässt. Eine Sanierung der Alpine Bau sei ebenso ausgeschlossen wie die Auszahlung einer wirtschaftlich relevanten Quote, teilte er am Dienstag mit.
Mehr als vier Mrd. Forderungen
Bisher sind laut Riel 9300 Forderungen mit mehr als 4,1 Mrd. Euro angemeldet worden. Diese dürften noch steigen. Denn wesentliche Forderungen wie etwa die Beendigungsansprüche der Mitarbeiter, die auf 225 Mio. Euro geschätzt werden, seien noch gar nicht angemeldet worden. Auch das Ausmaß von Schadenersatzansprüchen von Alpine-Kunden sei noch völlig offen. Die Verwertung der Masse habe bisher rund 95 Mio. Euro eingespielt – diese Summe sei überwiegend mit Pfandrechten zugunsten der Banken belastet.
Bei Insolvenzeröffnung seien die Schulden der Alpine deutlich unter- und die Aktiva überschätzt worden, so Riel. Genauere Angaben zur Verschuldung dürfte die erste Prüfungstagsatzung am Donnerstag bringen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.08.2013)