Kap Verde

Migrantenschiff trieb 35 Tage auf dem Meer: Mehr als 60 Tote befürchtet

Archivbild vom 9. August. Dieses Boot kenterte vor der Küste von Dakar im Senegal auf dem Weg zu den kanarischen Inseln.
Archivbild vom 9. August. Dieses Boot kenterte vor der Küste von Dakar im Senegal auf dem Weg zu den kanarischen Inseln.APA / AFP / John Wessels
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101 Menschen sollen am 10. Juli im Senegal in einem Holzboot aufgebrochen sein. Auf hoher See vor Westafrika wurden nun 38 von ihnen gerettet - darunter einige Kinder.

Nach einem Bootsunglück vor der kapverdischen Küste geht die Internationale Organisation für Migration (IOM) vom Tod mehr als 60 der vermutlich mehr als 100 Migranten an Bord aus. 38 Bootsinsassen seien gerettet worden, darunter Kinder im Alter zwischen zwölf und 16 Jahren, erklärte IOM-Sprecherin Safa Msehli gegenüber der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch. Die anderen Migranten werden vermisst. Die UN-Behörde geht jedoch angesichts der Risiken der langen Zeit auf See von ihrem Tod aus.

Das Boot war am Montag etwa 277 Kilometer vor der Insel Sal von einem spanischen Fischerboot gesichtet worden. Dieses alarmierte nach Polizeiangaben daraufhin die kapverdischen Behörden. Die geretteten Migranten aus dem Senegal und Guinea-Bissau sollen in ihre Herkunftsstaaten zurückgebracht werden, hieß es in der Mitteilung von Dienstagabend.

Abfahrt am 10. Juli mit 101 Menschen an Bord

Das senegalesische Außenministerium erklärte unter Berufung auf Zeugenaussagen, das Boot habe das senegalesische Dorf Fass Boye verlassen. Sieben Menschen wurden IOM-Angaben zufolge von den Rettungsdiensten bereits tot geborgen, 56 Menschen gelten als vermisst. „Wenn Menschen nach einem Schiffbruch als vermisst gemeldet werden, gelten sie als tot“, sagte Sprecherin Msehli.

Die Inselgruppe Kap Verde liegt rund 600 Kilometer vor der Küste Westafrikas auf der Migrationsroute zu den Kanarischen Inseln, die zu Spanien gehören.

Von der Küste Senegals legen immer wieder Migrantenboote in Richtung der Kanarischen Inseln ab, die zu Spanien gehören. Der Atlantik mit seinen starken Strömungen und hohem Wellengang gilt als eine der gefährlichsten Fluchtrouten in Richtung Europa. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) wurden dieses Jahr auf den Kanaren bereits mehr als 7000 Migranten aus Afrika gezählt.

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