Präsidentschaftswahl

Wie Korruptionsbekämpfer Arévalo die Elite Guatemalas herausfordert

„Guatemala, ein repressiver Staat“, soll diese Szene aussagen. Der „Pakt der Korrupten“ hat hier das Sagen.
„Guatemala, ein repressiver Staat“, soll diese Szene aussagen. Der „Pakt der Korrupten“ hat hier das Sagen.AFP/JOHAN ORDONEZ
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Der Überraschungssieger im ersten Durchgang der Präsidentschaftswahl in Guatemala, Bernardo Arévalo, kämpft gegen die Elite im Land an. Am Sonntag geht er gegen die ehemalige First Lady Sandra Torres in die Stichwahl. Einfach dürfte es für den Linken nicht werden, das bevölkerungsreichste Land Mittelamerikas zu regieren.

Die Demokratie im Land galt ohnehin als fragil. Was sich rund um die Präsidentenwahl am 25. Juni in Guatemala abspielte, bestätigte den Eindruck. Mehrere Kandidaten wurden im Vorfeld unter fadenscheinigen Gründen ausgeschlossen, darunter die indigene Thelma Cabrera von der linken Bewegung MLP oder der Favorit in den Umfragen, Carlos Pineda. Und dann drohte auch noch die Annullierung des Wahlergebnisses, nachdem Außenseiter Bernardo Arévalo von der Mitte-Links-Partei Movimiento Semilla die konservative Elite verblüffte und völlig überraschend in die zweite Runde gegen die frühere First Lady, Sandra Torres von der zentristischen Partei UNE, aufstieg. 

Die Stichwahl geht am Sonntag über die Bühne und wird mit Spannung erwartet. Schließlich war zunächst nicht klar, ob Arévalo und seine Partei überhaupt zur Wahl zugelassen würden. Wenige Tage nach der ersten Wahlrunde schlossen sich neun Parteien zusammen und forderten, die Ergebnisse wegen Unstimmigkeiten in den Protokollen zu überprüfen und erst einmal nicht zu veröffentlichen. Trotz internationaler Kritik verfügte Guatemalas Verfassungsgericht die Kontrolle, die am Ende aber keine Änderungen bewirkte: die Neuauszählung von 122.000 Stimmzetteln wies keine erheblichen Abweichungen auf. 

Bernardo Arévalo hat beim ersten Wahlgang Ende Juni genügend Stimmen erhalten, um eine Stichwahl zu erzwingen. Er liegt in den Prognosen vorne. Bis zuletzt hat die Elite des Landes versucht, ihn zu verhindern.
Bernardo Arévalo hat beim ersten Wahlgang Ende Juni genügend Stimmen erhalten, um eine Stichwahl zu erzwingen. Er liegt in den Prognosen vorne. Bis zuletzt hat die Elite des Landes versucht, ihn zu verhindern. Reuters/JOSUE DECAVELE

Gegen den Pakt der Korrupten

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