Zeitgeschichte

DÖW plant Handbuch zum Holocaust in Österreich

Das DÖW arbeitet seit Jahrzehnten an der Recherche und Aufbereitung der Namen der österreichischen Holocaustopfer.
Das DÖW arbeitet seit Jahrzehnten an der Recherche und Aufbereitung der Namen der österreichischen Holocaustopfer.Presse
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Bisher fehle ein Gesamtüberblick, erklärt das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Finanziert wird das Projekt durch eine Spende.

Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) plant ein Handbuch zum Holocaust in Österreich. Die Publikation, die einen Überblick über die Geschichte der Shoah samt Zahlen und Fakten zu den österreichischen Opfern geben soll, wird in den kommenden zwei Jahren erarbeitet. Das teilte das DÖW am Donnerstag in einer Aussendung mit.

206.000 Österreicherinnen und Österreicher wurden von den Nationalsozialisten als Jüdinnen und Juden verfolgt. Rund ein Drittel wurde ermordet. Man arbeite bereits seit Jahrzehnten an der Recherche und Aufbereitung der Namen der österreichischen Holocaustopfer, betonte das DÖW. Diese Datenbanken würden laufend aktualisiert. Sie seien die Grundlage aller größeren Gedenkinitiativen und Projekte. Aktuell sind die Namen von 64.552 getöteter Menschen auf www.doew.at abrufbar.

Nun wird an einem Überblick gearbeitet, wobei die Ergebnisse sowohl in Buchform veröffentlicht als auch auf einer Website der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Kurzbiografien und persönliche Zeugnisse österreichischer Jüdinnen und Juden werden dort mit statistischen Daten ergänzt.

Finanzierung durch private Spende

Auch wenn bereits viel über den Holocaust geforscht und geschrieben wurde, fehlt laut DÖW ein Gesamtüberblick zu den Geschehnissen in Österreich. Gerade in Zeiten, in denen man die letzten Zeitzeuginnen und -zeugen verliere, sei eine solche Aufarbeitung und der einfache digitale Zugang für eine breite Bevölkerung von größter Bedeutung.

Die Publikation solle das lange fällige Standardwerk zu diesem beispiellosen Kapitel der österreichischen Geschichte werden. Finanziert wird das Vorhaben laut Dokumentationsarchiv durch die private Spende des US-Amerikaners Patrick Dumont. Es soll im Frühjahr 2025 abgeschlossen sein. (APA)

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