Deutscher Buchpreis

Die Deutschen mögen uns eben doch – lesen

Sechs Österreicher stehen auf der Longlist des Deutschen Buchpreises – dazu kommen zwei Autoren, die in heimischen Verlagen erschienen sind.

Manchmal freut man sich mit: Wenn etwa Teresa Präauer, die uns in ihrem „Spectrum“-Fortsetzungsroman „Lieferdienst Wien“ Woche für Woche an den Erlebnissen der Fahrerinnen Hannah und Ellis teilhaben lässt, es mit ihrem jüngsten Werk auf die Longlist des Deutschen Buchpreises schafft: „Kochen im falschen Jahrhundert“ (Wallstein) ist ein vergnüglich zu lesender, scharfsinniger Roman über die Verrenkungen des modernen Bildungsbürgertums, wobei sie uns von Kapitel zu Kapitel näher an Exzess und Abgrund führt.

Sie ist nicht die einzige Österreicherin: Chancen auf den Buchpreis haben unter anderen Clemens J. Setz – er stand für „Monde vor der Landung“ schon auf der Leipziger Shortlist –, Raphaela Edelbauer, die in „Die Inkommensurablen“ drei junge Menschen am Vorabend des Ersten Weltkriegs durch das alte Wien taumeln lässt, Kathrin Röggla, die den Prozess gegen die NSU im Gerichtssaal mitverfolgt hat und in „Laufendes Verfahren“ darüber berichtet. Tonio Schachinger wurde schon 2019 für sein Debüt nominiert. Sein zweiter Roman, „Echtzeitalter“, erinnert uns an die Grauen der Schulzeit.

Einzigartige Verlagslandschaft

Der sechste Österreicher ist Thomas Oláh: „Doppler“ ist im Salzburger Verlag Müry Salzmann erschienen, der sich besonders engagiert um Neuentdeckungen bemüht. Ebenso wie Tanja Raich, die für Leykam (Graz-Wien) die Literatursparte neu aufsetzt und den Südtiroler Sepp Mall mit „Ein Hund kommt in die Küche“ ins Programm nahm. Bei Picus (Wien) ist Luca Kiesers „Weil da war etwas im Wasser“ erschienen. Fragt man Deutsche nach dem Erfolg der österreichischen Literatur, wird immer wieder die herausragende heimische Verlagslandschaft betont.

Die Konkurrenz ist indes nicht zu unterschätzen: Terézia Mora hat in „Muna“ über eine toxische Beziehung geschrieben, Angelika Klüssendorfs autofiktionaler Roman „Risse“ kommt am 31. August heraus. Außerdem: Bücher von Tomer Dotan-Dreyfus, Sherko Fatah, Elena Fischer, Charlotte Gneuß, Angelika Overath, Necati Öziri, Anne Rabe, Sylvie Schenk, Tim Staffel und Ulrike Sterblich.

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