Schule

Österreichs Rückstand bei der Sonderpädagogik

Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf sollen möglichst in der Regelschule unterrichtet werden, finden die Grünen.
Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf sollen möglichst in der Regelschule unterrichtet werden, finden die Grünen. Fg Trade
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Österreich hat Nachholbedarf bei der inklusiven Bildung. Nun werden Lehrpläne modernisiert und die Lehrerausbildung diskutiert.

Wien. Erfüllt die Republik Österreich ihre menschenrechtlichen Verpflichtungen gegenüber Menschen mit Behinderung? Das prüft seit Dienstag ein Fachausschuss der Vereinten Nationen (UN) in Genf. Im Vorfeld haben der Staat und andere Akteure wie etwa die Volks- und Behindertenanwaltschaft sowie Vertreter aus der Zivilgesellschaft Berichte verfasst. Die Bilanzen fallen dabei recht unterschiedlich aus. Speziell die Stellungnahmen aus der Zivilgesellschaft würden aber gravierende Mängel bei Österreichs Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention aufzeigen, sagt der Obmann des Behindertenberatungszentrums „Bizeps“, Martin Ladstätter.

Einer der Hauptkritikpunkte ist das Fehlen eines inklusiven Bildungssystems in Österreich. Nach wie vor sei man davon weit entfernt, kritisiert auch die Bundesjugendvertretung, die gesetzlich verankerte Interessenvertretung aller Kinder und Jugendlichen in Österreich, in ihrer Stellungnahme an den UN-Ausschuss. Geht es nach der Behindertenanwaltschaft, beginnen die Probleme oft schon bei den Kindergartenplätzen. Immer wieder würden Beschwerden darüber eingehen, dass es an inklusiven Betreuungsmöglichkeiten für die Kleinsten mangle und Eltern oft lang auf einen geeigneten Platz warten müssten.

In Sachen inklusive Bildung hat Österreich also einigen Nachholbedarf. Und das, obwohl im türkis-grünen Regierungsprogramm eigentlich festgehalten ist: „Kinder mit speziellem Förderbedarf bzw. Behinderungen werden bestmöglich in den Regelunterricht einbezogen, und qualitativ hochwertige Sonderpädagogik wird sichergestellt.“

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