Unter Flüchtlingen steigt der Alphabetisierungsbedarf, überwiegend bei den Syrern. Die Erwerbsquote bei Frauen bleibt gering.
Wien. Der Alphabetisierungsbedarf bei Flüchtlingen in Österreich hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. 2015 lag er bei syrischen Jugendlichen noch bei 14 und bei Erwachsenen bei 29 Prozent. Im vergangenen Jahren betrug er bei beiden Gruppen bereits 78 Prozent. Bei den Afghanen benötigten 2022 39 Prozent der Jugendlichen und 53 Prozent der Erwachsenen einen Alphabetisierungskurs.
Diese und andere Entwicklungen analysiert der „Integrationsbericht 2023“. Er wurde am Donnerstag von Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) in Wien vorgestellt. Die Zahlen zur Alphabetisierung beziehen sich auf jene Flüchtlinge, die im Jahr 2022 den Status als Asyl- oder subsidiär Schutzberechtigte erhielten und an einem Deutschkurs des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) teilgenommen haben. Von diesen 7485 Personen mussten 70 Prozent einen Alphabetisierungskurs besuchen.