Konjunktur

Deutschlands Wirtschaft stagniert im zweiten Quartal

Container im Duisburger Hafen. Die deutsche Wirtschaft ist nach dem frostigen Konjunkturwinter auch im Frühjahr nicht in Schwung gekommen. 
Container im Duisburger Hafen. Die deutsche Wirtschaft ist nach dem frostigen Konjunkturwinter auch im Frühjahr nicht in Schwung gekommen. APA / AFP / Ina Fassbender
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Nach Rückgängen in den Vorquartalen stagnierte das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die erhoffte Frühjahrsbelebung der deutschen Wirtschaft fiel damit aus.

Die deutsche Wirtschaft ist nach dem frostigen Konjunkturwinter auch im Frühjahr nicht in Schwung gekommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stagnierte im zweiten Quartal zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Die Behörde bestätigte wie von Analysten erwartet vorläufige Zahlen. Die erhoffte Frühjahrsbelebung fiel somit aus.

Im Winterhalbjahr war die deutsche Wirtschaft zwei Quartalen in Folge geschrumpft und damit in eine sogenannte technische Rezession gerutscht. „Nach den leichten Rückgängen in den beiden Vorquartalen hat sich die deutsche Wirtschaft im Frühjahr stabilisiert“, sagte Behörden-Präsidentin Ruth Brand.

Stimmung in Chefetagen verschlechtert sich erneut

Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im August dennoch abermals verschlechtert. Das Ifo-Geschäftsklima sank von 87,4 Zählern im Vormonat auf 85,7 Punkte und damit das vierte Mal in Folge, wie das Ifo-Institut am Freitag zu seiner Umfrage unter rund 9000 Führungskräften mitteilte. Befragte Fachleute hatten mit einem Rückgang auf 86,7 Punkte gerechnet.

„Die Durststrecke der deutschen Wirtschaft verlängert sich“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Unternehmen waren mit den laufenden Geschäften unzufriedener und bewerteten ihre Aussichten ebenfalls skeptischer.

Hohe Inflation belastet Verbraucher

Die nach wie vor hohe Inflation belastet Verbraucherinnen und Verbraucher und dämpft den Konsum. Im zweiten Quartal stagnierten die privaten Konsumausgaben. Die exportorientierte deutsche Wirtschaft leidet Ökonomen zufolge zudem unter der schwachen Auslandsnachfrage.

Gegenwind kommt auch von den gestiegenen Zinsen. Diese drücken die Nachfrage nach Bauleistungen und Investitionsgütern und bremsen die Kreditvergabe. Vor allem Wohnungsbaukredite an private Haushalte wurden der Deutschen Bundesbank zufolge im zweiten Quartal deutlich weniger nachgefragt. (APA)

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