Interview

Bundesheer erhält weitere zwölf „Black Hawk“-Hubschrauber

Derzeit hat das Bundesheer 9 „Black Hawk“-Hubschrauber
Derzeit hat das Bundesheer 9 „Black Hawk“-HubschrauberAPA / Daniel Trippolt
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Drei „Black Hawk“-Maschinen landen kommendes Jahr in Österreich, eine weitere Staffel soll laut Verteidigungsministerin Tanner folgen.

Aktuell umfasst die „Black Hawk“-Flotte des Bundesheeres neun Maschinen. Drei zusätzliche S-70 „Black Hawk“ sind bereits vom Ministerium geordert und sollen im kommenden Jahr in Österreich landen. Laut Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) ist nun fix, dass eine weitere Staffel zu zwölf Stück beschafft werden soll, wie sie im Interview mit der Austria Presse Agentur erklärte.

Für die drei „Black Hawk“-Hubschrauber im kommenden Jahr habe man inklusive Steuern 60 Millionen auf den Tisch legen müssen, erklärte die Verteidigungsministerin. Die zusätzliche Staffel sei nun im Aufbauplan fix vorgesehen. Möglich macht dies das von der Regierung beschlossene Sonderbudget, dass bis 2032 Investitionen in Höhe von 16,6 Mrd. Euro vorsieht. Zwar erschwere die derzeit galoppierende Inflation und die durch den Ukraine-Krieg gestiegene Nachfrage auf dem Rüstungsmarkt die Situation, Tanner gibt sich aber zuversichtlich, dass der Aufbauplan „Punkt für Punkt abgearbeitet“ werden könne. Auch wenn sich etwa Lieferzeiten verlängern könnten.

Nachbeschaffung der C-130 „Hercules“-Transportmaschinen: „Keinerlei Zeitverzögerung“

Bei der Nachbeschaffung für die in die Jahre gekommenen C-130 „Hercules“-Transportmaschinen sei man im Zeitplan, so Tanner: „Wir sehen da keinerlei Zeitverzögerung. Wir haben die Entscheidung für Sommer angekündigt - und der dauert bis Ende September.“ In der engeren Wahl seien die KC-390 des brasilianischen Herstellers Embraer und die moderne Version der C-130J, die „Super Hercules“. Bei der Embraer sei der Vorteil, dass sehr viele europäische Staaten über diesen Typ verfügen, wie etwa Portugal, die Niederlande, Tschechien oder auch Ungarn. Somit würden sich „sehr viele Möglichkeiten der Kooperation“ ergeben, hob Tanner hervor. Auch könne sie linienmäßig betrieben werden, was in puncto der zahlreich zu absolvierenden Versorgungsflüge ein Vorteil wäre, so Tanner: „Da deutet schon sehr vieles in diese Richtung.“ Die neue „Hercules“ hingegen hätte den Vorteil, dass man in der Truppe schon über sehr viel Erfahrung mit diesem Typ verfüge.

Fix ist auch, dass für die ausgemusterten Saab-105-Trainingsjets zumindest zwölf Ersatzjets geordert werden sollen. Die Typ-Entscheidung peilt Tanner für Ende 2024 an. „Es wird permanent daran gearbeitet.“ Dabei gehe es jedoch auch darum, „welche Möglichkeiten der Kooperation es im Rahmen der Ausbildung, der Logistik oder der Wartung gibt“. Zudem gebe es die Überlegung, mit der Option weitere zu beschaffen oder stattdessen in zusätzliche sechs Drohnen für die Luftraumüberwachung zu investieren. Die Pläne dazu werden derzeit im Generalstab ausgearbeitet. Die Drohnen sollen zunächst für die Erkundung verwendet werden, in einem weiteren Schritt könnten sie auch zu kampffähigen Drohnen ausgerüstet werden, so Tanner.

„Das ist mein Traumjob“

Die Kritik am Beitritt zum europäischen Luftverteidigungssystem „Sky Shield“ hat sie „verwundert“, sagte Tanner. Vor allem, weil sie mit der FPÖ von einer Partei kam, „die vor sich herträgt, sich um die Sicherheit Österreichs zu sorgen“. Die Kritik sei „populistisch“ gewesen, denn schließlich berühre die Teilnahme an dem Programm die Neutralität keineswegs, argumentiert die Verteidigungsministerin. Zudem sei die Meinungsbildung innerhalb des Heeres einhellig pro „Sky Shield“ und im Aufbauplan ohnedies ein entsprechendes Budget für die Fliegerabwehr vorgesehen gewesen, so Tanner: „Das ist ja ein zusätzlicher Schutz, wo wir sagen: wir wollen da auch mit dabei sein.“

„Das ist mein Traumjob. Ich habe das immer gesagt, weil man einfach unglaublich viel bewegen kann“, meinte Tanner auf die Frage, ob sie auch über die kommende Nationalratswahl hinaus Verteidigungsministerin bleiben wolle. Jetzt gelte es, bis zu kommenden Wahl zu arbeiten und das Vertrauen der Menschen wieder zurückzugewinnen. Ob sie auch unter einer Kanzlerschaft von FPÖ-Chef Herbert Kickl das Amt der Verteidigungsministerin bekleiden würde, wollte Tanner nicht beantworten: „Ich habe keine Zeit, dass ich mich damit beschäftige. Da ist mir jede Minute zu schade.“ (APA)

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