Sichtung

Ages warnt Imker vor asiatischer Hornisse

Die asiatische Hornisse (Vespa velutina) attackiert Bienen.
Die asiatische Hornisse (Vespa velutina) attackiert Bienen.Imago / Imago Stock&people
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Das Insekt wurde an der Grenze zu Ungarn gesichtet. Bienen, Wespen und Fliegen zählen zu ihrer Beute. Für Menschen ist sie nicht gefährlicher als die heimische Art. Sollte man eine asiatische Hornisse sehen, bittet die Ages Fotos zu übermitteln.

Nach Sichtungen der asiatischen Hornisse (Vespa velutina) an der österreichisch-ungarischen Grenze hat die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) Imker zur erhöhten Aufmerksamkeit aufgerufen. Regelmäßige 20-minütige Beobachtungen des Bienenfluges würden zum Erkennen der fremden Art ausreichen. Die Spezies stellt speziell für Bienen, Wespen und Fliegen eine Bedrohung dar, da sie vor allem „soziale Hautflügler“ zu ihrer bevorzugten Beute zählt.

Vespa velutina gilt als tagaktiv und geht während des Fluges auf Jagd. „Vor den Bienenstöcken lauert sie den heimkehrenden Bienen im Schwebflug auf.“ Die Gefahr für Bienenvölker wird von Experten unterschiedlich beurteilt. Es liegen jedoch Angaben vor, wonach im Spätherbst, wenn die Stärke anderer Insektenpopulationen sinke, etwa 75 Bienen pro Tag von Vespa velutina erbeutet werden könnten.

Ages: Hornissen nicht töten

Charakteristisch für die Art seien Nester mit einem Durchmesser von 40 bis 60 Zentimetern mit seitlichem Ausgang in hohen Bäumen. Das Hornissenvolk bestehe aus durchschnittlich 6000 Individuen, wobei nur die Königinnen überwintern.
Die Ages rief am Freitag Imker dazu auf, bei Verdachtsfällen Fotos der entsprechenden Exemplare zusammen mit der entsprechenden Ortsangabe an bienen@ages.at zu schicken. „Eventuelle Positiv-Meldungen werden an die entsprechenden Landesbehörden weitergeleitet“, hieß es. Vom Fang oder der Tötung der Tiere, rät die Ages dagegen ab, da Verwechslungen möglich seien.

Die asiatische Hornisse wurde im Jahr 2004 aus Südostasien in Frankreich eingeschleppt. Seit 2015 hat sie sich bereits in weiten Teilen Frankreichs, sowie in Portugal, Spanien, Italien und in Deutschland ausgebreitet. 2016 erreichte sie die Kanalinseln und Großbritannien. 2017 wurde eine fortpflanzungsfähige Königin in der Schweiz registriert. „Eine Verbreitung wird für ganz Europa bis Südskandinavien möglich gehalten. Es ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, wann sie Österreich erreicht“, warnte die Ages.
Zwar seien allergische Reaktionen möglich, insgesamt sei die asiatische Hornisse jedoch genauso ungefährlich wie die heimische Art (Vespa cabro). „Beide Arten verhalten sich friedlich und greifen Menschen normalerweise nur bei Bedrohung an. Besonders beunruhigend wirkt der geräuschvolle Flug“, hieß es.

Nach den Sichtungen an der Grenze zu Österreich am Dienstag führt das ungarische naturhistorische Museum Untersuchungen der gefundenen Exemplare zur Verifikation durch. Zuvor war bereits Bild- und Videomaterial in Facebook-Gruppen publiziert worden. (APA)

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