Serie: „Reden wir über Bildung“

„Bildung hat nicht den Stellenwert, den sie haben müsste“

„Jetzt haben wir endlich etwas gefunden, wo wir uns widersprechen“: Eva Maria Holzleitner (SPÖ) und Christian Friesl (IV).
„Jetzt haben wir endlich etwas gefunden, wo wir uns widersprechen“: Eva Maria Holzleitner (SPÖ) und Christian Friesl (IV).Caio Kauffmann
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Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) und Christian Friesl (IV) über die gemeinsame Schule, für die sich nun auch das ÖVP-Nähe erwärmt, den Schulterschluss für mehr Kinderbetreuung und den Bedarf einer Person in der Regierung, „die das in die Hand nimmt“.

Die Presse: Wieso hat man den Eindruck, dass sich niemand mehr um Bildung kümmert?

Eva-Maria Holzleitner: Sie hat nicht den Stellenwert, den sie haben müsste. Als Politik müssen wir die Rahmenbedingungen dafür schaffen. In Wahlanalysen andererseits sehen wir aber auch, dass Bildung kein wahlentscheidendes Motiv ist, auch nicht für junge Menschen. Christian Friesl: Da stimme ich zu. Es gibt eine Gallup-Untersuchung über die wichtigsten Themen, über die in diesem Jahr gesprochen wurde. An der Spitze steht Inflation. Bildung ist unter 13 Themen absolut an letzter Stelle. Das ist eine wichtige Aufgabe für die nächste Legislaturperiode, mehr Bewusstsein für Bildung zu schaffen.

Der nächste Wahlkampf sollte mehr darüber sprechen?

Friesl: Man muss gerechterweise sagen, dass abseits von Einzelpersonen wahrscheinlich die Neos die einzigen sind, die oft über Bildung sprechen. Sonst sehe ich nicht das große Interesse.

Auch nicht bei der SPÖ.

Holzleitner: Das nehme ich als Auftrag auch wahr und mit, nicht nur aus diesem Gespräch, sondern generell. Als Sozialdemokratie ist uns Bildung ja immer ein total wichtiges Thema gewesen. Sie ist ja auch als Bildungsverein entstanden. Wie Bildung aussehen soll konnten wir aber bis heute nicht vollumfänglich umsetzen, auch nicht in der Großen Koalition. Da gibt es ja ideologisch sehr große Unterschiede. Aber ja, auch bei uns muss sie stärker in den Fokus gerückt werden.

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