Immobilien

Wohnungsnot durch Untätigkeit

Österreich droht laut Experten eine Situation mit zu wenig Wohnraum.
Österreich droht laut Experten eine Situation mit zu wenig Wohnraum.Die Presse Clemens Fabry
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Die wieder aufkommende Mietdeckel-Debatte vernebelt den Blick auf ein Problem mit fatalen Folgen, wenn nicht schneller gehandelt wird.

Wien. Für Mieter wird die Lage am Wohnungsmarkt immer enger. Wie viele andere Kosten verteuerten sich die Mieten mit der Inflation. Doch damit nicht genug. Der Wettkampf, um überhaupt eine erschwingliche Wohnung zu bekommen, wird immer härter. Jährlich nimmt die Bevölkerung zu – vor allem in der Bundeshauptstadt. Bis ins Jahr 2080 soll Wien rund 2,5 Millionen Einwohner haben. Wo sollen die alle wohnen? Denn die Neubautätigkeit in Österreich ist geradezu eingebrochen. Im ersten Quartal wurden nur rund halb so viele Baubewilligungen erteilt wie im langjährigen Durchschnitt. In Wien ist die Lage besonders dramatisch. Droht ein Wohnungsmangel?

Die SPÖ spricht sich für ein stärkeres Eingreifen in den Wohnungsmarkt aus. Zu Beginn der Woche schlug Bundesparteichef Andreas Babler nicht nur eine Leerstandsabgabe vor, sondern belebte den Ruf nach der Mietpreisbremse wieder. Diese soll die Mieten nicht nur bis Ende 2025 einfrieren, sondern auch die heuer bereits erfolgten Erhöhungen zurücknehmen. Die Regierung aus ÖVP und Grüne hatte Anfang des Jahres über einen solchen Mietpreisdeckel verhandelt, konnte sich jedoch bis zuletzt nicht einigen, was das Vorhaben platzen ließ. Bisher werden bestimmte Wohnungen wie zum Beispiel jene in einem Altbau an die Inflation angepasst.

Rendite schwimmt davon

In der öffentlichen Debatte werden die Vermieter gern als große Gewinner dargestellt. Dabei haben Mieter in den vergangenen Jahren von der Mietindexierung profitiert, als die Inflation sehr niedrig war. Babler jedenfalls sieht den freien Markt gescheitert. Würde eine Deckelung der Indexierung die Probleme des Wohnungsmarktes lösen?

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