Türkei

Die Katastrophe in einem Bild: Mesut Hançers Schmerz bleibt für immer

Mesut Hançer hält die Hand seiner 15-jährigen Tochter Irmak. Die Aufnahme des AFP-Fotografen Adem Altan ging um die Welt.
Mesut Hançer hält die Hand seiner 15-jährigen Tochter Irmak. Die Aufnahme des AFP-Fotografen Adem Altan ging um die Welt. APA / AFP / Adem Altan
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Mesut Hançer hat beim Erdbeben in der Türkei seine 15-jährige Tochter verloren. Das Bild von ihnen ging um die Welt. Heute lebt die Familie in Ankara. Über einen schmerzlichen Neuanfang.

Am großen Boulevard in der Nähe seines neues Arbeitsplatzes wirkt Mesut Hançer noch etwas verloren. Vor ihm: mehrspurige Straßen. Hinter ihm: der weitläufige Atatürk-Park. Mitten in Ankara, mitten im Feierabendverkehr. Fast entschuldigend sagt Hançer, dass er wenig Orientierung in der Stadt habe. Eingeprägt hat er sich den Weg zur Arbeit, den Weg zurück, die Buslinien, die Lebensmittelmärkte. „Wir gewöhnen uns um“, sagt Hançer. Müsse man doch. Und wenn man müsse, gehe es schnell.

In einem Café am Rande des Boulevards im Universitätsviertel setzt sich Mesut Hançer so nahe an die Wand, wie es nur möglich ist. Aus dem Lautsprecher dröhnen Sehnsuchtslieder, seine Zigarette ist tief zwischen seinen Fingern eingeklemmt. Seit im Februar die Erde bebte und Hançers altes Leben unter sich begrub, übt er sich in Lebensgeduld. In der Provinz Kahramanmaraș, seiner Heimat, steht fast nichts mehr.

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