Ermittlungen

Leiche am Wienerberg wirft Fragen auf

Die Ermittlungen der Polizei zu dem gefundenen Skelett am Wienerberg stehen noch am Anfang.
Die Ermittlungen der Polizei zu dem gefundenen Skelett am Wienerberg stehen noch am Anfang. Die Presse / Clemens Fabry
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Einen möglichen Zusammenhang mit den tödlichen Obdachlosenattacken, wie die „Kronenzeitung“ berichtet, kann die Polizei nicht bestätigen. Denn: Weder Identität noch Todesursache sind bekannt.

Der Fund einer Leiche, die am Samstag am Wienerberg in Wien-Favoriten gefunden wurde, wirft bisher vor allem Fragen auf. Klar schien am Montag für die Ermittler nur, dass die tote Person schon seit einiger Zeit dort gelegen sein muss. Eine nähere Einschätzung war laut Polizeisprecher Philipp Haßlinger nicht möglich. Eine Obduktion soll Aufschluss geben.

Die „Kronenzeitung“ berichtete indes, dass es einen möglichen Zusammenhang zu den tödlichen Obdachlosenattacken in Wien geben könnte. Haßlinger zufolge, sei die Identität des oder der Toten jedoch noch völlig unklar - nicht einmal das Geschlecht war bisher eindeutig bestimmbar. Der Fundort und die Auffindungssituation der skelettierten Leiche legten den Verdacht nahe, dass es sich um eine obdachlose Person handelte, „aber auch das ist bisher eine reine Vermutung“, sagte Haßlinger zu. Ohne Identität könne man dazu keine gesicherten Feststellungen treffen. Der Polizeisprecher bestätigte, dass das Skelett teilweise in einem Schlafsack lag.

Todesursache noch unklar

Vor der Obduktion könne man auch nichts zur Todesursache sagen. Haßlinger zufolge ist es keineswegs gesichert, dass es sich um ein Gewaltverbrechen handelt. Der Zustand der Leiche könne auch dem Tierfraß geschuldet sein. Wenn es sich um ein Verbrechen handeln sollte, wäre aufgrund der Spurenlage ein Tod durch Erschlagen am wahrscheinlichsten, doch auch das Loch in der Schädeldecke könnte durch ein Tier verursacht worden sein.

Spekulationen, wonach es sich um ein weiteres Opfer der Serie von teils tödlichen Attacken auf Obdachlose handeln könnte, wies der Polizeisprecher zurück. „Einen Zusammenhang mit den Mordfällen im Obdachlosenmilieu herzustellen, wäre deutlich verfrüht“, sagte er. Bei den bisher drei Fällen von Attacken auf Wohnungslose im öffentlichen Raum handelte es sich jeweils um Messerangriffe. Zwei von ihnen endeten tödlich. Selbst wenn man von einem gewaltsamen Tod des Menschen am Wienerberg ausginge, wäre er nach derzeitigem Stand der Dinge erschlagen worden. Das wiederum wäre eine große Abweichung von den drei Fällen. (APA)

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