Analyse

Warum Frankreich muslimische Abaya-Gewänder in Schulen verbietet

Frankreichs Bildungsminister Gabriel Attal bei einem Schulbesuch. Kopftücher sind dort mittlerweile verboten.
Frankreichs Bildungsminister Gabriel Attal bei einem Schulbesuch. Kopftücher sind dort mittlerweile verboten.APA / AFP / Richard Bouhet
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Immer mehr Schülerinnen kamen zuletzt in religiösen Übergewändern zum Unterricht. „Wenn ein Lehrer das Klassenzimmer betritt, soll er nicht auf den ersten Blick die Religion seiner Schülerinnen und Schüler erkennen können“, argumentiert nun der Bildungsminister.

Nach einem Verbot islamischer Kopftücher und anderen Verschleierungen will Frankreich auch das Tragen von langen Kleidern im Stil der Abayas in Schulen untersagen. Damit reagiere die Republik auf sich häufende Provokationen, rechtfertigte der neue Erziehungsminister Gabriel Attal seinen Beschluss.

Mit dem expliziten Verbot kommt er dem eindringlichen Wunsch zahlreicher Schulleiter entgegen, die sich über die bisherige Rechtsunsicherheit in dieser Frage beklagt hatten. Unklar war die Frage, ob diese auf die Füße reichenden Gewänder – namentlich „Abaya“ für Frauen oder „Qami“ für Männer – auf einem religiösen Gebot im Islam beruht? Nicht dieser Meinung ist der Repräsentative Rat der Muslime in Frankreich (CFCM), für den die Abaya keine spezifisch muslimische Kleidung darstellt. Und darum sieht der CFCM auch keinen unmittelbaren Handlungsbedarf.

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