Gold

Gold: Hoher Bedarf nach Münzen und Barren

 In wirtschaftlich oder politisch angespannten Zeiten setzen Finanzinstitute ebenso wie Privatanleger auf die krisenfeste Anlageklasse Gold.
 In wirtschaftlich oder politisch angespannten Zeiten setzen Finanzinstitute ebenso wie Privatanleger auf die krisenfeste Anlageklasse Gold. APA / AFP / Alexis Huguet
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Die weltweite Nachfrage nach dem Edelmetall bleibt hoch. Die Zentralbanken halten sich aber wieder zurück.

Wien. Lange stand auf den Einkaufszetteln der Nationalbanken vor allem eines: Gold. Denn die globale Nachfrage nach Gold war im Jahr 2022 so hoch wie schon lang nicht mehr. Genauer seit dem Jahr 2011, das ­besagt die Branchenorganisation World Gold Council (WGC). Gemäß dem Report stiegen im zweiten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahr die Investitionen von Anlegern in Münzen und Barren um weltweit sechs Prozent auf 277 Tonnen. Besonders ausgeprägt war die Kauflust in der Türkei, der Bedarf betrug dort 48 Tonnen. Das ist ein Zuwachs in Höhe von 300 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Aber nicht nur die Anleger, auch die türkische Nationalbank stockte den Anteil von Gold in der Währungsreserve sukzessive auf. Vorrangig, um die türkische Lira zu stabilisieren. Im März musste die Notenbank erstmals seit November 2021 Gold wieder verkaufen, nachdem ein Erdbeben den Süden des Landes erschüttert hatte. Auch kurz vor der Präsidentschaftswahl, im Mai 2023, wurden von der türkischen Nationalbank Tonnen an Gold auf den Markt geworfen, um mit den daraus resultierenden Dollar die Lira und damit den Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan zu stützen.

Kein gutes Umfeld für Gold

Drastische Zinserhöhungen, wie sie zuletzt stattgefunden haben, bedeuten in der Regel nichts Gutes für das Edelmetall. Denn sobald wieder Zinsen zu haben sind, investieren Anlegerinnen und Anleger ihr Geld vorzugsweise in Bankenprodukte.

Trotz des Zinsumfelds blieben die globalen Goldkäufe im zweiten Quartal aber stabil. Die Gesamtnachfrage – die sich aus der Nachfrage aus dem Schmuck-, Technologie- und Investmentsektor sowie aus den Zentralbankkäufen zusammensetzt – ging zwar verglichen mit 2022 um zwei Prozent auf 920,7 Tonnen zurück. Aber wird der außerbörsliche Handel mit einbezogen, steht unterm Strich sogar eine Steigerung von sieben Prozent. Neben der türkischen Nationalbank investierten noch andere Institute massiv in Gold: auch die chinesische Volksbank, die Währungsaufsicht von Singapur und die Nationalbank von Polen kauften in großem Umfang Gold.

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