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Champions League: Absage für saudische Klubs

Uefa-Präsident Ceferin.
Uefa-Präsident Ceferin. Reuters
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Uefa-Chef Aleksander Ceferin sieht die Transferaktivitäten der superreichen Konkurrenz gelassen – und äußert sich erstmals zur Kuss-Affäre um seinen Vizepräsidenten Luis Rubiales.

Aleksander Ceferin hat die Teilnahme von Clubs aus Saudi-Arabien an der Champions League ausgeschlossen. „Nur europäische Vereine können an der Champions League, der Europa League oder der Europa Conference League teilnehmen“, erklärte der Präsident der Europäischen Fußball-Union (UEFA) gegenüber der französischen Sportzeitung „L“Équipe„.

Trotz des Aufrüstens der finanzstarken saudischen Liga sieht Ceferin darin keine Gefahr für den europäischen Fußball. „Wir hatten einen ähnlichen Ansatz von China, das Spieler am Ende ihrer Karriere kaufte und ihnen viel Geld bot. Das Ergebnis: Der chinesische Fußball hat sich danach nicht weiterentwickelt und sich nicht für die Weltmeisterschaft qualifiziert“, erklärte Ceferin.

In diesem Sommer sind etliche Stars wie Neymar oder Sadio Mané für viel Geld nach Saudi-Arabien gewechselt, was Ceferin kritisch sieht: „Das ist nicht der richtige Weg, sie sollten an der Ausbildung von Spielern und Trainern arbeiten, aber das ist nicht mein Problem.“

Nur Spieler am Karriereende und solche, die nicht ehrgeizig genug seien, zieht es nach Ansicht von Ceferin in die Wüste: „Soweit ich weiß, träumen Mbappé und Haaland nicht von Saudi-Arabien“, sagte er mit Blick auf die in Europa spielenden Superstars Kylian Mbappé und Erling Haaland. „Wir werden sehen, was passiert, aber ich glaube nicht eine Sekunde lang, dass dies unsere Wettbewerbe gefährden könnte.“

Rubiales‘ Verhalten „unangemessen“

Auch zum Kuss-Skandal um den suspendierten spanischen Fußball-Verbandschef Luis Rubiales hat sich Ceferin nun geäußert. geäußert. In einem Interview sagte der Boss des Kontinental-Verbandes in „L“Équipe„: “Natürlich ist das, was er getan hat, unangemessen. Das wissen wir alle. Ich hoffe, dass er weiß, dass es unangebracht war.„ Mehr wollte er zu der Szene, die nach dem WM-Triumph der Spanierinnen den Titelgewinn überlagerte, nicht.

Darüber werde die Disziplinarkommission der FIFA entscheiden. Der Weltverband hat den 46-jährigen Rubiales bereits für 90 Tage suspendiert und ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Angesprochen auf Rubiales‘ Vizepräsidentschaft in der UEFA, sagte deren Chef: „Er ist von allen Funktionen suspendiert worden, überall. Es ist nicht notwendig, ihn zweimal zu suspendieren.“

Rubiales hatte bei der Ehrung für die Weltmeisterinnen Spielerin Jennifer Hermoso in Sydney am 20. August auf den Mund geküsst. Er selbst beteuerte, der Kuss sei in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt. Hermoso hatte nach dem Vorfall jedoch erklärt, sie habe sich „als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe“. Auch der spanische Sportgerichtshof Tad beschäftigt sich auf Antrag der Regierung in Madrid mit dem Fall. Die Regionalverbände forderten Rubiales auch zum Rücktritt auf. Er sei traurig, dass ein solches Ereignis den Sieg der Spanierinnen überschatte, sagte Čeferin.

Der von einem Hungerstreik geschwächten Mutter von Rubiales geht es indes wieder besser. Die Frau sei in der Nacht auf Donnerstag aus dem Krankenhaus in Motril im Süden des Landes entlassen worden, in das sie am Mittwoch gebracht worden war, wie spanische Medien übereinstimmend berichteten. Sie habe die Klinik in Begleitung ihres Sohnes verlassen. Die Frau wollte mit dem Hungerstreik gegen die ihrer Meinung nach „unmenschliche und blutige Jagd“ auf ihren Sohn protestieren. ́(apa/red.)

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