Andelsbuch

Mann nach Sessellift-Unglück in Vorarlberg im Spital gestorben

Aus unbekannter Ursache geriet der Sessel des Deutschen ins Rutschen und prallte gegen einen anderen. Der Mann rutschte unter dem Bügel durch und stürzte vier Meter in die Tiefe. Der Betrieb des Liftes wurde danach eingestellt.

Ein deutscher Urlauber ist Mitte August aus einem Sessellift in Andelsbuch (Bregenzerwald) gefallen und vier Meter abgestürzt. Im Krankenhaus ist er nun seinen schweren Verletzungen erlegen. Das teilte die Vorarlberger Polizei am Donnerstag unter Berufung auf das Kantonsspital St. Gallen mit. Der Betrieb des über 50 Jahre alten Lifts wurde infolge des Unfalls eingestellt. Er hätte noch bis Herbst fahren sollen, dann wäre eine Überprüfung angestanden. Ein Fortbestand der Bahn galt schon vor dem Unfall als unsicher.

Der 65-jährige Deutsche war am Nachmittag des 11. August mit Begleitung auf der Doppelsesselbahn „Niedere“ unterwegs gewesen, als sein Sessel gegen 14.50 Uhr aus bisher unbekannter Ursache ins Rutschen geriet. Er prallte gegen den darunter fahrenden Sessel, auf dem ebenfalls zwei Touristen aus Deutschland saßen. Der 65-Jährige rutschte infolge des Aufpralls unter dem Sicherheitsbügel durch. Zunächst konnte er sich noch mit Hilfe eines anderen Fahrgastes festhalten, doch nach wenigen Minuten verließen ihn die Kräfte.

Verschleißspuren am Lift

Er stürzte aus vier Metern Höhe in steiles Wiesengelände ab, rutschte über eine drei bis vier Meter hohe Böschung und blieb schließlich auf dem darunterliegenden Güterweg schwer verletzt liegen. Der Deutsche wurde vom Notarzthubschrauber geborgen und ins Krankenhaus St. Gallen geflogen. Der Mann sei seinen schweren Verletzungen am 28. August erlegen, heißt es seitens der Polizei.

Einem Bericht des ORF Vorarlberg zufolge waren bei den Ermittlungen am Lift viele Verschleißspuren festgestellt worden. Dazu teilte die Polizei am Donnerstag mit, die Ermittlungen zur Klärung der Unfallursache dauerten noch an.

Seilbahn wurde regelmäßig überprüft

Seitens der Seilbahnbehörde im Amt der Vorarlberger Landesregierung hieß es, die Betreiberin der Bahn habe den Betrieb ohnehin eingestellt. Formal sei inzwischen infolge des Unfalls aber auch ein Einstellungsbescheid erlassen worden. Die Klemmen könnten eine Kraftübertragung auf das Seil nicht mehr zu hundert Prozent gewährleisten, sagte Brigitte Hutter, Leiterin der Abteilung Verkehrsrecht. Hätte sich die Betreiberin zur Fortführung entschieden, hätten die Klemmen ersetzt werden müssen. Seit 2003 sind Seilbahnbetreiber laut Hutter selbst verpflichtet, ihre Bahnen in regelmäßigen Abständen von zertifizierten Unternehmen überprüfen zu lassen. Ihres Wissens sei das im konkreten Fall auch erfolgt, sagte Hutter.

Größte Gesellschafterin der Bergbahnen Andelsbuch ist die Gemeinde Andelsbuch. Die Zukunft der seit 1972 bestehenden Aufstiegshilfe stand seit längerem in Diskussion. (APA)

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