Friedensmission

Protest gegen Uno-Mission niedergeschlagen: 43 Tote im Ostkongo

158 Menschen sind rund um Protestaktionen gegen Uno-Einheiten festgenommen worden.
158 Menschen sind rund um Protestaktionen gegen Uno-Einheiten festgenommen worden.AFP
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Die UN-Friedenstruppen im Ostkongo sehen sich immer wieder mit Protesten konfrontiert. Die Menschen werfen ihnen vor, sie nicht vor der Gewalt der Milizen zu schützen.

In der ostkongolesischen Stadt Goma sind bei der gewaltsamen Niederschlagung mehrerer Demonstrationen gegen die dortige Friedensmission der Vereinten Nationen (UN) nach Angaben der Regierung 43 Menschen getötet und 56 verwundet worden. Wie die Regierung am Donnerstag (Ortszeit) mitteilte, hatte sich der Vorfall bereits am Mittwoch ereignet. Die Behörden hatten zunächst nur von sechs getöteten Demonstranten gesprochen und nun ihre Angaben korrigiert.

Es seien außerdem 158 Personen festgenommen und eine militärische Untersuchung eingeleitet worden. Kongolesische Truppen hatten der Regierung zufolge die Proteste gegen die UN-Friedensmission MONUSCO und andere ausländische Organisationen gewaltsam aufgelöst, nachdem Aufnahmen eines Angriffs auf einen Polizisten in den sozialen Medien kursierten. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte das Filmmaterial nicht unabhängig überprüfen.

Immer wieder Proteste gegen Friedensmission

Die Leiterin der örtlichen Niederlassung des Internationalen Roten Kreuzes in Goma, Anne-Sylvie Linder, sagte, ihre Klinik habe nach den Protesten eine große Zahl von Menschen mit schweren Stich-und Schussverletzungen aufgenommen. „Einige waren schon tot, als sie ankamen“, so Lindner. Die Sonderbeauftragte des Generalsekretärs der Vereinten Nationen und Leiterin der MONUSCO, Bintou Keita, bedauerte den Vorfall in einer Erklärung und drückte den Betroffenen ihr Beileid aus. „Die Mission fordert die kongolesischen Behörden nachdrücklich auf, eine Untersuchung einzuleiten und die inhaftierten Personen unter Wahrung der Menschenrechte gut zu behandeln“, so Keita.

Die Friedensmission der UN im Ostkongo sieht sich seit 2022 immer wieder mit Protesten konfrontiert. Diese wurden zum Teil durch Beschwerden darüber ausgelöst, dass die UN die Zivilbevölkerung nicht vor der jahrzehntelangen Gewalt der Milizen geschützt hat. (APA/Reuters)

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