Shoura Hashemi floh mit ihrer Familie 1987 aus dem Iran nach Österreich. Hier wurde ihnen politisches Asyl gewährt.
Porträt

Amnesty International-Chefin Hashemi: „Keine Zeit für Mikromanagement“

Shoura Hashemi übernimmt die heimische Geschäftsführung bei Amnesty International. Über ihre Pläne für die Organisation, schlaflose Nächte und: Warum sie auch gern mal „aneckt“.

„Es kann keinen Härteposten geben, den ich nicht bewältigen kann.“ Mit dieser Einstellung stieg die damals 24-jährige Shoura Hashemi nach dem Jusstudium ins Außenministerium ein. Von zu Hause aus war es ihr geläufig, über Politik zu diskutieren. Sich für Gerechtigkeit einzusetzen, war ihr bereits als Jugendliche ein Herzensanliegen. Und als Abenteurerin bezeichnet sie sich auch heute noch. Eine, die sich auch nicht davor scheute, im Ausland zu leben. So wählte sie als ersten Posten für den auswärtigen Dienst das indonesische Jakarta. „Die Destination war aufgrund des schwierigen Klimas, der Entfernung und Unruhen nicht gerade beliebt. Aber ich wollte etwas Neues wagen.“

Überarbeitung statt Faulheit

Dieses Engagement werde im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA) auch gefordert, die Bereitschaft zu wechseln ist eine Grundvoraussetzung. So lernte sie in ihren 15 Dienstjahren das Völkerrechtsbüro, die Öffentlichkeitsarbeit im Kulturmanagement und die entwicklungspolitische Sektion mit Westbalkan-Bezug kennen. In dem struktur- und wertkonservativen Haus konnte die 1982 im iranischen Mashhad Geborene viel lernen. „Das Ministerium ist zwar teilweise elitär – schließlich ist es sehr schwierig, überhaupt Fuß zu fassen –, aber im Kern sind die Menschen weltoffener und diverser, als es für Außenstehende scheint.“

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