Reportage

„Overtourism“ in Hallstatt: „Der Doomsday naht“

Bürgermeister Alexander Scheutz (r.) und Friedrich Idam von der Bürgerliste sind sich trotz Differenzen in einem Punkt einig: Es ist zu viel los in Hallstatt.
Bürgermeister Alexander Scheutz (r.) und Friedrich Idam von der Bürgerliste sind sich trotz Differenzen in einem Punkt einig: Es ist zu viel los in Hallstatt.Hoermandinger Simon
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Seit Jahren ächzt Hallstatt unter den Touristenmassen, jetzt scheint der Kipppunkt erreicht. Beim Lokalaugenschein der »Presse am Sonntag« zeigen sich die wahren Auswüchse des »Overtourism«.

Wer sich dieser Tage auf den Weg nach Hallstatt macht, könnte meinen, zu einem Festival zu fahren. Beim Lokalaugenschein der „Presse“ am Mittwoch sind bereits alle Parkplätze zu Mittag belegt, schon etliche Kilometer vor der Ortseinfahrt parken Pkw zum Teil illegal und abenteuerlich. Am Straßenrand pilgern die Massen dennoch frohen Mutes Richtung Zentrum. Sie alle haben ein Ziel: den berühmten Hallstätter „Fotospot“ mit Blick auf die Kirche und den See.

Die jüngste Tunnelblockade, bei der gut 100 Anrainerinnen und Anrainer vergangenen Sonntag ihrem Unmut Luft gemacht haben, scheint an ihnen vorübergegangen zu sein. Auch die vielen Schilder, die zur Rücksicht mahnen, zeigen nur bedingt Wirkung. „Seit wir die Schilder aufgestellt haben, trampeln sie nicht mehr in den Gärten herum“, klagt eine Anrainerin, „aber sie kommen zu nah an die Häuser und fotografieren hinein. Sie haben ein ganz anderes Verständnis von Privatsphäre.“

Das Motiv, das alle wollen: der Ort, die Kirche und im Hintergrund der Hallstätter See.
Das Motiv, das alle wollen: der Ort, die Kirche und im Hintergrund der Hallstätter See.Valerie Heine
„Hinter den Kulissen“ des Foto-Hotspots sieht es weniger idyllisch aus.
„Hinter den Kulissen“ des Foto-Hotspots sieht es weniger idyllisch aus.Valerie Heine

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