Mit Nurejews »Don Quixote« eröffnet die Staatsoper den Tanzherbst. Das Brut hat Doris Uhlich im Programm, das Volkstheater Florentina Holzinger. Für jeden etwas.
Die jungen Wilden des zeitgenössischen Tanzes aus Österreich sind mittlerweile auch schon etabliert. Sie werden auf Festivals herumgereicht. Was nicht heißt, dass man ihre Performances nicht mit einem Warnhinweis à la „kann zu Verstörungen führen“ versehen könnte. Das Volkstheater empfiehlt für den Besuch von Florentina Holzingers Revue-Groteske „Ophelia’s Got Talent“ ein Mindestalter von 18 Jahren. Zu viel Blut, Nadeln und explizite Gewaltdarstellung. Ein sehenswertes Spektakel im Volkstheater.
Viel nackte Haut – aber anders – gibt’s auch bei Doris Uhlich. Sie eröffnet die Saison im Brut mit „Gootopia“. Ein Stück mit und über Schleim, diese lebensnotwendige Substanz, vor der uns ekelt, die uns aber gleichzeitig fasziniert – und ohne die wir nicht leben könnten.
Neu formiert hat sich die Choreographic Platform Austria, die als biennale Veranstaltung österreichische Tanz- und Performanceproduktionen vor den Vorhang holen will – gemeinsam kuratiert von maßgeblichen Institutionen wie Tanzquartier, Impulstanz oder Szene Salzburg.
Oder doch lieber „Don Quixote“?
Oder doch lieber zum Staatsballett? Das startet auf der Staatsopernbühne mit Rudolf Nurejews Ballettklassiker „Don Quixote“ in den Herbst, gefolgt von Elena Tschernischovas bitter-romantischem Stück „Giselle“ und der Wiederaufnahme von Pierre Lacottes „Coppélia“ in der Volksoper. Auch zwei Premieren stehen in der zweiten Jahreshälfte noch an. Der Abend „The Moon Wears a White Shirt“ bringt Choreografien von Karole Armitage, Paul Taylor sowie Ballettdirektor Martin Schläpfer an die Volksoper. Für „Shifting Symmetries“ kombiniert Schläpfer Hans van Manen, William Forsythe und George Balanchine an der Staatsoper.
Auf John Neumeiers „Kameliendame“ (an der Staatsoper) und den Ballettabend „Les Sylphides“ (Volksoper), für den u.a. Uwe Scholz’ „Jeunehomme“ aus dem Jahr 1986 mit Kostümen von Karl Lagerfeld rekonstruiert wird, muss man sich bis ins neue Jahr gedulden. Es wird sich lohnen.
Termine
Staatsoper: „Don Quixote“ (ab 14. 9.), „Giselle“ (ab 2. 10.), „Shifting Symmetries“ (ab 23. 12.) ;
Brut: „Gootopia“ (28. 9.–1. 10.);
Volksoper: „Coppélia“ (ab 7. 10.), „Ophelia’s Got Talent“ (21.–24. 10.), „The Moon Wears a White Shirt“ (ab 12. 11.);
CPA: Info: http://choreographic-platform.at (19.–21. 10.)